Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach in seiner Rede einen Stimmungsumschwung an. Es müsse „unser aller gemeinsames Anliegen“ sein, die jahrelange „pessimistische Stimmung im Bundesheer zu überwinden und in einen Optimismus überzuleiten“. Neues Gerät, angemessene Entlohnung und ein positives Berufsumfeld würden in Kombination mit motiviertem Personal zum Erfolg, zu einem Ausbau der Fähigkeiten führen.
Verwiesen wurde von Van der Bellen auch auf das vorliegende Heeresbudget, dass es „verantwortungsbewusst einzusetzen“ gelte: „Das Bundesheer muss personell und materiell einsatzbereit gemacht und auf künftige Szenarien vorbereitet werden.“ Ein wichtiger Teil der personellen Einsatzbereitschaft seien die anwesenden Leutnante, die nach Abschluss der Offiziersausbildung „bestens qualifiziert und vorbereitet“ seien. Gestartet werden könne in ein „Bundesheer, das sich am Beginn einer Aufwärtsbewegung befindet“.

„Mit Neutralität vereinbar“
Ähnlich äußerte sich Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in Wiener Neustadt. Sie verwies auf ein „historisches Budget“, „gesichert über die nächsten zehn Jahre“ – bis 2032 stehen mehr als 16 Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung. Egal ob Ausrüstung, Nachrüstung der mechanisierten Truppe, neue Lkw, Luftfahrzeuge und Fliegerabwehr oder die European Sky Shield Initiative: „Alle neuen und geplanten Investitionen in unsere Streitkräfte sind ohne Zweifel mit der Neutralität vereinbar“, bekräftige die ÖVP-Politikerin.
Zudem wie Tanner einmal mehr daraufhin: „Österreich ist und bleibt neutral. Aber die Neutralität alleine schützt uns nicht. Soldatinnen und Soldaten, das ist konkret Ihre Aufgabe.“ Generell sei das Bundesheer „ein integraler Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft“. Ein Bekenntnis gab Tanner auch zur allgemeinen Wehrpflicht ab.
Nach dem Festakt startete auf der Grazer Straße in Wiener Neustadt eine Parade zu Ehren der jungen Offiziere. Eine solche war in der Statutarstadt im Süden Niederösterreichs zuletzt 2018 über die Bühne gegangen. In Summe wurden 121 neue Offiziere im Rahmen des sogenannten „Tages der Leutnante“ ausgemustert – so viele wie schon seit Jahren nicht mehr.