Hilfe beim Abnehmen aus der Apotheke

Frei nach dem Motto: Das Übergewicht entsteht nicht zwischen Weihnachten und Neujahr sondern zwischen Neujahr und Weihnachten gilt es jetzt mit Beginn der warmen Jahreszeit das Wunschgewicht nicht aus den Augen zu verlieren.

Diäten gibt es wie Sand am Meer, hilfreiche Tipps auch, und trotzdem fällt kaum etwas so schwer wie das Verlieren von überschüssigen Kilos. Apotheker Dieter Kröner von der Raimund-Apotheke in Pernitz versucht deshalb die wichtigsten Regeln zusammenzufassen.

Sendungshinweis

„Radio Niederösterreich-Thementag“, 4.4.2018

Generell gilt - egal welche Diät man versucht - die Kalorienbilanz entscheidet über den Erfolg. Sprich, wenn dem Körper mehr Energie in Form von Kalorien zugeführt wird, als er verbrauchen kann, steigt das Gewicht, man spricht von einer positiven Energiebilanz. Um Gewicht zu verlieren ist eine negative Kalorienbilanz notwendig. Außerdem sorgen Fette und Kohlenhydrate im Übermaß zugeführt für eine Einlagerung in die sogenannten Fettzellen, deren Größe und Anzahl damit ansteigt. Solange die Energiebilanz negativ ist kann man aber grundsätzlich alles essen. Eine langfristige Stabilisierung des Körpergewichts erreicht aber nur, wer einige wesentliche Punkte befolgt:

Kleine Veränderungen im Alltag unterstützen die Diät

Körperliche Bewegung hilft Muskeln aufzubauen. Und Muskelmasse benötigt mehr Energie. Schon kleine Verhaltensänderungen können hier hilfreich sein. Wer Treppen statt Fahrstuhl nützt und kurze Wege mit dem Rad fährt hält den Kreislauf in Schwung. Damit Muskelmasse aufgebaut wird sollte man aber drei Mal pro Woche sportlich aktiv sein. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man an der Aktivität Freude hat, sonst ist es unmöglich, sie dauerhaft durchzuführen. Wandern, Radfahren, Joggen und Schwimmen bieten sich als Ausdauersport an.

Auch bei der Ernährung gilt - was man sich dauerhaft verbietet wird immer verlockender. Deshalb - man darf prinzipiell alles essen. Entscheidend ist es, ein gewisses Maß und Ziel einzuhalten. Eine ausgewogene Kost aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie eine tägliche Trinkmenge von mindestens zwei Litern helfen beim Halten des Wunschgewichts. Einseitige Diäten wie die Ananas-Diät, Atkins- Diät oder einseitiges Fasten bergen medizinische Risiken.

Ein einfacher Trick hilft besonders gut. Wer langsam isst und jeden Bissen gut kaut gibt dem Körper Gelegenheit das Sättigungsgefühl zu spüren bevor zu große Mengen verzehrt wurden. Beobachten sie ihre Umgebung: Menschen, die langsam essen sind meist schlanker.

Übergewicht durch Stress oder Medikamente

Trotz allem gilt es zu beobachten, ob nicht auch über falsche Ernährung hinaus Auslöser für Übergewicht bestehen. Apotheker Dieter Kröner zählt hier neben mangelnder Bewegung auch noch einige andere Ursachen auf. Zum einen psychische Faktoren wie seelische Unausgeglichenheit, Ärger, Stress. Die sogenannten „Frustesser“ zählen in diese Gruppe.

Außerdem gibt es bis zu einem gewissen Grad auch eine genetische Disposition den Körperfettanteil mitbestimmt: manche Menschen haben einen geringeren Körperfettanteil weil ihre Muskeln mehr Energie benötigen um die Körperkerntemperatur aufrecht zu erhalten, sagt der Experte. Auch Medikamente wie die Antibabypille, Antidiabetika und Antidepressiva beeinflussen das Körpergewicht ebenso wie manche hormonellen Erkrankungen etwa der Schilddrüse.

Eiweiß kann das Abnehmen unterstützen

Hochwertiges Eiweißkonzentrat unterstützt die Gewichtsreduktion, berichtet der Apotheker. Die Vorteile: die Fettverbrennung wird unterstützt während einem unerwünschten Muskelabbau vorgebeugt wird. Dieter Kröner empfiehlt hochwertige Pulver mit Vitaminen und Mineralstoffen, die bei Daueranwendung verhindern, dass es zu einem Mangel an Vitalstoffen kommt. Einen weiteren Vorteil des Eiweißkonzentrats nennt Kröner: „Es beeinflusst die Stimmung positiv und wirkt leicht Appetit dämpfend mit Tryptophan, einer Serotoninvorstufe.“

Weil Eiweiß auch dem Muskelabbau vorbeugt wird eine unerwünschte Nebenwirkung vieler anderer Diäten ausgeschaltet. Denn häufig ist ein Großteil des verlorenen Gewichts bei diversen Diäten ist meist abgebaute Muskelmasse. Das Eiweißkonzentrat hält außerdem den Insulinspiegel konstant niedrig. das ist einerseits Voraussetzung für die Fettverbrennung, andererseits werden Heißhungerattacken vermieden.

Worauf bei Diätprodukten zu achten ist

Manche Produkte enthalten Quellstoffe, die den Magen füllen ohne Kalorien zuzuführen. Sie saugen sich im Magen mit Flüssigkeit an wie ein Schwamm und täuschen einen gefüllten Magen vor. Ganz wichtig ist bei diesen Produkten auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, weil sonst ein gefährlicher Darmverschluss die Folge sein könnte.

Chitosan, ein Abbauprodukt von Chitin, dem Panzer von Insekten und Krebstieren, zählt zu den Ballaststoffen und quillt ebenfalls mit der Magensäure auf und sorgt für ein Sättigungsgefühl. Mit Nahrungsfetten bildet es einen unlösbaren Komplex, der vom Körper nicht aufgenommen werden kann und unverdaut den Körper verlässt. Hier gilt es besonders darauf zu achten, dass diese Produkte auch fettlösliche Vitamine binden!

Entwässernde Zubereitungen mit Brennnessel, Kirschstengeln oder ähnlichem erhöhen die Wasserausscheidung und regen den Stoffwechsel an. Eine tatsächliche Gewichtsreduktion tritt hier nicht auf. Diese Produkte sorgen für einen stärkeren Harndrang und können auch Mineralstoffe vermehrt ausspülen, darauf sollten Patienten mit Herz- oder Nierenerkrankungen besonders achten.