Rattentraining leicht gemacht

Hunde oder Katzen zerfetzen Möbel oder Kleidung, wenn ihnen fad ist. Tiere, die in einem Käfig leben, können weniger auf sich aufmerksam machen. Dabei sind viele von ihnen hochintelligent, wie etwa Ratten. Sie können leicht trainiert werden.

Für Tiertrainerin Bina Lunzen sind Farbratten das perfekte Einstiegstier für Kinder. Sie passen sich gut dem Schlafrhythmus der Menschen an, sind sehr gelehrig und leben nur kurz. Das Kind muss also nicht jahrzehntelang die Verantwortung für ein Lebenwesen übernehmen.

Ratte

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Fünf Minuten täglich

Nur fünf Minuten Training pro Tag reichen aus, um den Ratten verschiedene „Zaubertricks“ beizubringen. Mit ihrem guten Geruchssinn können sie eine Karte unter vielen immer wieder erkennen, oder auch versteckte Dominosteine finden. Männchen machen oder einen Ehering vom Finger ziehen sind ganz leichte Übungen für Ratten.

Nicht nur Ratten auch andere Tiere wie Meerschweinchen oder Kaninchen können trainiert werden. Besonders effektiv ist das „Klickertraining“, hier nachzulesen:

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Tricks gegen die Langeweile

Für Bina Lunzer gehört es zu einer artgerechten Tierhaltung, dass sich die Ratten ihr Futter mit verschiedenen Aufgaben und Tricks „verdienen“ können. Auch in der freien Wildbahn setzen sie ihre Intelligenz für die Futtersuche ein. Essen und Trinken einfach „serviert“ zu bekommen ist für die Tiere langweilig. Wenn eine Farbratte gefordert wird kann sich ihr Leben von zwei auf drei Jahre verlängern.

Ratte

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Ratten sind keine Einzeltiere

Viele Nagetiere fristen ihr Dasein in zu kleinen Käfigen und oft auch ohne Artgenossen. „Es ist schade, wenn man sich Hochbegabte nachhause holt und sie dann behandelt wie Sonderschüler“, sagt Bina Lunzer. Die Tiertrainerin ist auf die Ratte gekommen, weil ihre Tochter einen Hund haben wollte. „Für diese Verantwortung war sie einfach noch zu jung“, so Lunzer.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 1.6.2013

Durch das Rattentraining hat die Achtjährige viel über den richtigen Umgang mit Tieren gelernt, aber auch darüber, wie das Lernen selbst funktioniert. „Zur richtigen Zeit zu loben, mehrere Wiederholungen zu machen und auch auf die Tagesverfassung der Ratten zu achten ist wichtig“, sagt Lunzer. Ratten sind Rudeltiere. Sie sollten mindestens zu dritt gehalten werden in einem großen Käfig an einem lichtgeschützten Ort.

Tier der Woche

Auch mit dem Degu Momo könnte man ähnlich wie mit den Farbratten trainieren. Allerdings braucht auch er mehrere Artgenossen und sogar noch etwas mehr Platz als Ratten. Eine Voliere, die auch ab und zu in den Garten gestellt werden könnte, wäre für den Degu ideal.

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