Über Liebe, Schönheit und Tod: „Kalender Girls“

„Kalender Girls“ ist eine Komödie über Freundschaft, Schönheit, Altern, Liebe und Tod. 2003 wurde die Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht, mit Helen Mirren verfilmt, heuer ist „Kalender Girls“ auf der Rosenburg zu sehen.

2015 startete die Sommernachtskomödie Rosenburg mit „Mittsommernachts-Sex-Komödie“ von Woody Allen „mit großem Erfolg. Wir konnten viele neue Zuschauer gewinnen und einen großen Teil des Stammpublikums der Rosenburg behalten. Insgesamt freue ich mich über das durchwegs positive Feedback für unsere erste Saison auf der Rosenburg: Komödien der Weltliteratur zu spielen, heißt dieser neue Weg, den ich gemeinsam mit meinem Team auch 2016 fortsetzten werde“, sagt Nina Blum, Intendantin der Sommernachtskomödie Rosenburg.

Sendungshinweis

„Theaterfest“, 7.7.2016

Das Stück „Kalender Girls“ von Tim Firth wird auf der Website als „ein wunderbar komisches Stück mit feinsinnigem Humor, Herzenswärme und Tiefgang“ beschrieben. „Letztlich zeigt das Stück, dass jedes Alter viele Überraschungen parat hält. Liebe und Freundschaft verleihen uns Menschen Flügel und lassen uns Dinge tun, von denen wir nie geglaubt hätten, dass wir dazu imstande sind“, so Intendantin Blum.

„Nicht für Nacktheit, aber für gute Taten zu haben“

Zum Inhalt: Annie und Chris, zwei Frauen in den besten Jahren, pflegen im örtlichen Frauenclub ihre Freundschaften, organisieren Basare und basteln für gute Zwecke. Als Annies geliebter Mann an Leukämie stirbt, will sie ihm ein ungewöhnliches Denkmal setzen: Statt den alljährlichen Benefiz-Kalender mit Tier- und Landschaftsfotos zu bestücken, schlägt sie ihren Freundinnen vor, selbst vor die Kamera zu treten – und zwar nackt. Nach anfänglichem Zögern wird der gewagte Vorschlag angenommen. Das Projekt Pin-Up-Kalender stößt auf ungeahntes Interesse, aber die Freundschaft von Annie und Chris wird auf eine Bewährungsprobe gestellt.

„Kalender Girls“ basiert auf einer wahren Begebenheit: Eine engagierte Frauengruppe aus England sammelte 1999 mit einem überaus erfolgreichen Nacktkalender Spenden für die Krebsforschung. „Wir sind für Nacktheit nicht zu haben, aber für gute Taten“, bringt es ein Kalender-Girl auf den Punkt. Humor ist überhaupt ein wichtiges Stilelement von „Kalender Girls“: „Du bist heute nackt im ‚Telegraph’, Schatz. Reichst du mir noch etwas Schinken?“

Blum: „Es ist eine wunderbare Komödie“

„Ich möchte mit der Sommernachtskomödie Rosenburg einen Spielort entwickeln, bei dem die Menschen wissen, dass sie glücklicher nach Hause gehen, als sie gekommen sind“, sagt Intendantin Nina Blum. Nach „Eine Mittsommernachts-Sex-Komödie“ im Vorjahr sollen auch in der zweiten Saison unter der Verantwortung von Blum die Besucher über das eine oder andere Thema nachdenken.

noe.ORF.at: Warum haben Sie sich für dieses Stück entschieden?

Nina Blum: Ich habe mich für dieses Stück entschieden, weil „Kalender Girls“ eine wunderbare Komödie übers Älterwerden, Freundschaft, Liebe und Tod ist. Das Stück hat viel Witz und Humor, gleichzeitig aber auch den nötigen Tiefgang. Ich finde es ein mutiges Thema, weil Schönheit im Alter durchaus sehr unterschiedlich gesehen wird, und wenn ältere Frauen dann etwas Mutiges für einen guten Zweck wagen, ist das motivierend und beispielgebend für andere.

Nina Blum

Anna Stöcher

Nina Blum

noe.ORF.at: Wo sehen Sie Ihren Spielort im Gesamtauftritt des Theaterfests positioniert?

Blum: Die Sommernachtskomödie Rosenburg steht für Komödien der Weltliteratur. Im Unterschied zu anderen Spielorten, die ebenfalls Komödien spielen, versuchen wir Komödien auszuwählen, die auch aktuelle und zeitgemäße Themen bearbeiten. Durch unsere Rundbühne haben wir zusätzlich ganz besondere Spielmöglichkeiten, die die Inszenierung einzigartig machen.

noe.ORF.at: Wie sehen Sie Ihren Spielort in drei Jahren? Wie wollen Sie ihn entwickeln?

Blum: Ich möchte mit der Sommernachtskomödie Rosenburg einen Spielort entwickeln, bei dem die Menschen wissen, dass sie glücklicher nach Hause gehen, als sie gekommen sind, inspiriert sind und auch über das ein oder andere Thema nachdenken. In drei Jahren hätte ich gerne, dass die Sommernachtskomödie Rosenburg für hohe und innovative Komödienqualität in Niederösterreich steht.

noe.ORF.at: Warum glauben Sie, dass die Besucherinnen und Besucher zu Ihnen kommen? Wegen des Stücks, der Inszenierung, des Ambientes oder der Region?

Blum: Ich hoffe, dass es eine Mischung aus allem ist. Mir ist es wichtig, dass wir das regionale Publikum stark ansprechen, sowie Leute, die unterm Jahr vielleicht nicht so oft ins Theater gehen. Außerdem sind wir sehr bemüht darum, dass die Inszenierungen, die wir anbieten, einen besonderen Charme und einen besonderen Stil haben. Das Ambiente der Rosenburg ist natürlich einzigartig, weil es die einzige Rundbühne in der Theaterlandschaft Niederösterreichs ist und die Rosenburg natürlich eine prachtvolle Kulisse darstellt.

Bei der Stückauswahl kann ich nur hoffen, dass wir immer den Geschmack der meisten Besucher treffen, eine Entscheidung für ein Stück ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, ob es auch gefällt. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir eine Linie haben, die für sich spricht und vielleicht auch Leute anlockt, die bisher nicht so gerne ins Theater gegangen sind.

noe.ORF.at: Was ist die Botschaft des Stücks?

Marcus Ganser: Die Botschaft des Stückes ist es, in allen Lagen des Lebens Mut zu haben, nach vorne zu blicken, sich nicht um Andere zu kümmern, was sie denken, sondern zu sich selbst zu stehen, wie man ist und was man sein will.

noe.ORF.at: Wie setzen Sie Ihren Spielort bzw. die Bühnenmöglichkeiten in Ihre Inszenierung ein??

Ganser: Rund.

noe.ORF.at: Wovor haben Sie Angst? Vor Regen, dem Publikum, kranken Hauptdarstellern, Kritikern oder als Sommertheaterregisseur bezeichnet zu werden?

Ganser: In erster Linie habe ich nur vor mir selbst Angst.

Das schreibt die Kritik über „Kalender Girls“

„Und wenn sie sich dann doch ausziehen, die Damen ‚zwischen 47 und 89‘. Die Babett Arens, Hemma Clementi, Konstanze Breitebner, Elisabeth Engstler, Susanne Brandt und natürlich Erni Mangold - sind allesamt bezaubernd. Und hätten doch mehr Tempo, mehr Tiefgang und weniger Tai Chi gebraucht."
Michaela Fleck, "Niederösterreichische Nachrichten“

„Zu überzeugen vermögen einzig Erni Mangold mit Kernigkeit – und Susanne Brandt als deutsche Loserin mit Herz."
Thomas Trenkler, "Kurier“

Mehr über „Kalender Girls“

Die Premiere von „Kalender Girls“ war am 30. Juni, weitere Aufführungen sind von 1. Juli bis 7. August (Vorstellungsbeginn an Freitagen und Samstagen jeweils um 20.00 Uhr, an den Sonntagen um 18.00 Uhr und am 9. Juli um 17.00 Uhr).

Mitwirkende: Babett Arens, Susanne Brandt, Konstanze Breitebner, Hemma Clementi, Elisabeth Engstler, Erni Mangold, Gabriele Schuchter und Margot Ganser-Skofic sowie Erwin Ebenbauer und Martin Oberhauser
Intendanz: Nina Blum
Regie und Bühne: Marcus Ganser
Kostüme: Agnes Hamvas

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