Familienunternehmen mit 300 Jahren Geschichte

Das Familienunternehmen Schmid-Schmidsfelden kann auf 300 Jahre Industriegeschichte in Niederösterreich zurück blicken. Zu diesem Jubiläum ist auch ein Buch über die Geschichte des Unternehmens erschienen.

Der Unternehmer Veit Schmid-Schmidsfelden führt heute die Firma Fertinger, mit drei Standorten, einer davon in Wolkersdorf, das unter anderem bei der Produktion von automotiven Komponenten für das Temperaturmanagement in Fahrzeugen führend ist. Schmid-Schmidsfelden blickt nun auf eine rund 300-jährige Geschichte seines Familienunternehmens zurück und gab gemeinsam mit Autorin Charlotte Natmeßnig ein Buch heraus.

Buch 300 Jahre Industriegeschichte

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Die beiden Herausgeber Charlotte Natmeßnig und Veit Schmid-Schmidsfelden

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 19.10.2016

Das Buch ist eine Spurensuche bis zum Beginn des Familienunternehmens in Wöllersdorf (Bezirk Wr. Neustadt), wo vor allem das Schlössl als Kulturerbe erhalten ist. Veit Schmid-Schmidsfeldens Vorfahre Ferdinand Schmid von Schmidsfelden ließ das einstige Herrenhaus erbauen. Heute ist es im Besitz der Gemeinde Wöllersdorf und wurde von dieser gelungen revitalisiert. Mittlerweile befinden sich dort ein Museum über Wöllersdorfer Ausgrabungen, eine Bibliothek und Veranstaltungsräume.

Spurensuche in Wöllersdorf und Wilhelmsburg

Ferdinand Schmid von Schmidsfelden Großvater, Anton Franz Schmid von Schmidsfelden, war es, der die Unternehmerdynastie in Niederösterreich begründete. Er übernahm 1710 in Wöllersdorf einen Kupferhammer und ließ auch die Kirche neu bauen und ausstatten. 1830 wurde im Wöllersdorfer Werk von Kupfer auf Stahl umgestellt und mit der Herstellung von Weißblechen begonnen. „Dieses Werk war bereits 1851 der technologisch führende Hersteller von Weißblechen, verzinkten Stahlblechen, in der Monarchie“, sagt Schmid-Schmidsfelden. 1872 wurde der Standort in die Steiermark verlegt, weil das Werk in Wöllersdorf zu klein geworden war.

Buch 300 Jahre Industriegeschichte

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Auch Wilhelmsburg Teil der Geschichte

Ein zweiter wichtiger Standort der Firmen-und Familiengeschichte war Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten). Dort hat der Urgroßvater von Veit Schmid-Schmidsfelden, Moriz Schmid von Schmidsfelden, 1871 eine Gewehrfabrik gekauft und war in dieser Schmiede anfangs vor allem mit der Produktion von Achsen und Gabeln für die Landwirtschaft erfolgreich.

Im Lauf der Jahre wurden auch Sporerwaren für das Heer hergestellt und man begann auch rechtzeitig, die aufkommende Elektroindustrie zu beliefern. Das Jubiläumsbuch liefert einen spannenden Querschnitt durch diese Firmen-und Familiengeschichte, die beispielhaft für ein österreichisches Industrieunternehmen ist, das seinen Weg auch nach 300 Jahren fortsetzt.