„Wie viel Tier ist genug“?

„Schau, wo dein Essen herkommt“ ist das Motto des „Mutter Erde“-Schwerpunkts des ORF, der von 23. Mai bis 1. Juni gezeigt wird. In der „NÖ heute“-Rubrik „La Vita“ wurde dazu die Frage gestellt: „Wie viel Tier ist genug“?

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 28.5.2018

Fleisch ist gesund und liefert hochwertiges Eiweiß oder auch Eisen. Ein Zuviel an tierischen Produkten verstopft aber die Blutgefäße und schädigt die Umwelt, so ist die Fleischproduktion weltweit für ein Fünftel der Treibhausgase verantwortlich. Wie man sich gesund ernährt, und den Spagat zwischen Umwelt und Gesundheit schafft, hat Redakteurin Manuela Matl für „La Vita“ nachgefragt.

Fleisch ist für viele aus ihrer Ernährung nicht wegzudenken. 1.200 Gramm pro Woche werden in Österreich im Durchschnitt konsumiert, doppelt so viel wie empfohlen. Doch nicht überall konsumieren wir zu viel. Beim Fisch erreichen die Österreicher gerade das Soll, bei Milchprodukten könnten wir öfter zugreifen. Beim Fleisch und den Eiern schlagen wir über die Stränge.

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Die Suche nach der Fleisch-Alternative

„Im gesundheitlichen Bereich ist es so, dass es Inhaltsstoffe gibt, die in größeren Mengen Nachteile bringen, das ist etwa beim Fleisch so. Da sind es die Purine, die gichtfördernd sind oder die gesättigten Fettsäuren, die in einer größeren Menge Herz-Kreislauferkrankungen fördern können“, sagt Ernährungswissenschafterin Andrea Fičala. „Vom Umweltgedanken ist die Fleischproduktion einer der Verursacher vom globalen Klimawandel und es gibt auch andere Umweltschäden, die dadurch verursacht werden.“

Viele suchen daher Alternativen, wie etwa Milchersatz aus Getreide oder Nüssen. Doch damit aus Getreide ein Getränk entsteht, muss es aufwändig verarbeitet werden. Das gilt auch für fleischähnliche Produkte, sie enthalten oft viele Zusatz und Hilfsstoffe.

„Damit das ähnlich schmeckt, wie wir es gewohnt sind, ist der Salz- und Fettgehalt oft hoch. Es ist kein hochwertiges Produkt vom ernährungsphysiologischen her. Das ist aber Extrawurst auch nicht, wenn wir ehrlich sind“, so die Ernährungswissenschafterin. „Die sinnvollste Variante wäre, dass man die Fleischportionen kleiner macht oder weg lässt und stattdessen Hülsen- oder Getreideprodukte verwendet.“

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Viele Wege für bewusste Ernährung

Auch Tofu gilt als gesunde Fleischalternative und wird ähnlich wie Käse aus Sojabohnen gewonnen. Es gibt aber viele Wege und Möglichkeiten, sich umweltbewusst und gesund zu ernähren. „Wenn ich mir eine Speise wie etwa den Hamburger ansehe, kann ich mir überlegen ist es selbstgekocht oder ein Fertigprodukt. Wo kommen die Zutaten her? Ist es regional? Ist es in der Saison produziert worden? Ist es aus Bioproduktion?“. Die Ernährung muss lau Fičala nicht perfekt sein, jeder einzelne Schritt sei ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Manuela Matl, noe.ORF.at

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