Positive Gedanken unterstützen Gesundheit

Immer mehr Studien belegen, dass positive Gedanken eine wesentlich Grundlage für ein gesundes Leben sind. Ihre Erkenntnisse fasste Ärztin Katharina Schmid in dem Buch „Kopfsache gesund“ zusammen.

Unser Gehirn entwickelte sich im Laufe von 600 Millionen Jahren. So alt ist das Stammhirn, das beispielsweise für die Atmung und das Herz-Kreislaufsystem zuständig ist. Die Großhirnrinde samt Kleinhirn ist mit 200.000 Jahren wesentlich jünger, hier formen sich Gedanken, hier werden Lösungen gesucht, „während im Stammhirn hingegen Regionen beheimatet sind, die bei Gefahr am liebsten davonlaufen, kämpfen oder sich totstellen möchten. Dafür wird dann das meiste Blut im Körper in die Muskulatur gepumpt“, erklärt die Pathologin und Buchautorin Katharina Schmid.

"Wenn wir uns plötzlich bedroht fühlen, können wir keinen klaren, vernünftigen Gedanken mehr fassen. Das heißt, um die Kraft der Gedanken nutzen zu können, ist es ganz wichtig, dass wir in einem Ruhezustand sind.“

Stammhirn lässt sich „austricksen“

Wer es in kritischen Situationen schafft, Ruhe zu bewahren, sich langsam zu bewegen und tief durchzuatmen, kann sein Stammhirn austricksen, die Ausschüttung von Stresshormonen wird damit gesenkt. Denn das Immunsystem reagiert gleichermaßen auf körperliche wie auf seelische Einflüsse.

Grafik Gehirnregionen

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Ist man fröhlich, zuversichtlich und ruhig, dann stärkt man sein Immunsystem

„Die Psychoneuroimmunologie beschäftigt sich damit, dass unsere Emotionen unsere Immunzellen, unsere Abwehrzellen und auch unsere weißen Blutkörperchen beeinflussen. Man hat herausgefunden, dass die weißen Blutkörperchen Rezeptoren für Neurotransmitter und Hormone haben. Ist man fröhlich, zuversichtlich und ruhig, dann stärkt man sein Immunsystem. Ist man hingegen im Stress, hat man Ärger und Sorgen, ist man wütend oder traurig, dann schwächt das das Immunsystem“, so Schmid.

Studie: Positives Denken hilft OP-Patienten

Um Krankheiten vorzubeugen oder das Gesundwerden zu beeinflussen, sollte man sich in einen positiven Gemütszustand versetzen. Denn die richtigen Gedanken sind laut der Expertin für den Körper ebenso wichtig wie die richtige Bewegung und Ernährung. Positives Denken kann man lernen, mithilfe von sogenannten Zielgedanken.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 26.11.2018

„Man kann sich zum Beispiel vorstellen, dass man von einer Krankheit bereits genesen ist oder eine Operation gut überstanden hat, und im gesunden Zustand einer Tätigkeit nachgeht, die einem besonders viel Freude macht. Eine Studie hat gezeigt, dass Herzoperationspatienten sich schneller nach einer Operation erholen, wenn sie sich im Vorfeld schon vorgestellt haben, dass die Operation gut über die Bühne gegangen ist“, so die Expertin.

Manuela Matl, noe.ORF.at