Blinde ertasten Brustkrebs: Teilnehmer gesucht
Die Teilnehmerinnen der Studie „Discovering Hands“ (englisch für „entdeckende Hände“) werden dreifach untersucht: von einem Arzt, mittels einer Mammografie (eventuell ergänzt durch einen Ultraschall) und zusätzlich von einer sogenannten Medizinisch-Taktilen Untersucherin. Dabei handelt es sich um blinde oder sehbehinderte Frauen, die speziell für die Brustkrebsuntersuchung ausgebildet wurden. „Die Frauen haben ein wesentlich besseres Tastgefühl. Sie sind natürlich auch wesentlich sensitiver in der Beschreibung von Brustveränderungen, die nicht normal sind“, sagt der Studienleiter und Gynäkologe Michael Medl.
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Tastuntersuchung als zusätzliche Absicherung
„Wenn ich eine Auffälligkeit unter meinen Fingern spüre, achte ich auf die Größe, in welcher Zone der Brust sie sich befindet, auf die Form, wie sehr sie sich verschieben lässt, auf die Abgrenzbarkeit, auf die Oberfläche und wie tief sie sich im Gewebe befindet“, sagt Emine Cam, eine der bei der Studie eingesetzten Medizinisch-Taktilen Untersucherinnen.
Sendungshinweis
„Niederösterreich heute“, 7.1.2019
Für Marina Vinc, Studienteilnehmerin aus Perchtoldsdorf, ist die Untersuchung eine zusätzliche Absicherung, sagt sie im Interview mit noe.ORF.at: „Es ist einfach ein Unterschied zum normalen Gynäkologen-Termin, wo man in zwei Minuten abgetastet wird. Hier nimmt man sich eine halbe bis dreiviertel Stunde Zeit.“
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Studienteilnehmerinnen gesucht
Die Tastuntersicherinnen orientieren sich anhand eines Rasters aus rot-weißen Klebestreifen und versuchen Auffälligkeiten aufzuspüren. Diese werden im Anschluss in einem speziellen Computersystem dokumentiert. Die Ergebnisse werden gesammelt und mit denen des Arztes und der Mammografie verglichen.
Insgesamt werden für die Studie 1.000 Frauen untersucht. So soll das Berufsbild der Tastuntersucherinnen etabliert und eine zusätzliche Vorsorgemöglichkeit geschaffen werden. Derzeit werden noch 400 Teilnehmerinnen ab 40 Jahren gesucht. Da es um Vorsorge geht, können allerdings nur Frauen ohne Brustkrebserkrankung daran teilnehmen.
Manuela Matl, noe.ORF.at