Der Kachelofen feiert eine Renaissance

Die Tradition des Kachelofens reicht bis ins Mittelalter zurück. Um 1500 erlebte er eine erste Blütezeit. In den Stuben und Häusern gab es so eine rauchfreie, saubere Wärme. Eine Hochblüte hatte der Kachelofen in der Renaissance.

Der Hafner Matthias Schawerda aus Kautzen (Bezirk Waidhofen an der Thaya) restauriert historische Öfen. Er zeigt uns Ergänzungsarbeiten für die Bekrönung eines Südtiroler Renaissanceofens aus dem 17. Jahrhundert mit Engel und Putten als Motive.

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„NÖ heute“, 06.2.2019

Nach alten Vorlagen kommt der Ton in eine Model. Das getrocknete Objekt, etwa eine Engelsfigur, wird dann in traditioneller Fayencetechnik fertiggestellt und mit den typischen Farben bemalt. „Gerade in der Renaissancezeit sind sehr repräsentative, kunstvolle Kachelöfen entstanden. Im Barock hingegen gab es besonders kunstvolle Reliefkacheln, die einiges aus dem Leben der Menschen abbildeten. Häufig waren Motive aus Kriegen und dem Alten Testament“, erzählt Schawerda.

KE Kachelofen

ORF

Dieser Kachelofen steht im Haus von Hafner Matthias Schawerda

Ergänzungsarbeiten sind bei der Restaurierung historischer Öfen sehr häufig. Am Beispiel eines über 100 Jahre alten Küchenherds, den er gerade repariert, lässt sich der typische Aufbau eines Kachelofens erkennen. Der Hafner beginnt außen, setzt zuerst die Kacheln, die dann innen verklammert werden und richtet dann den Feuerraum ein. Die Ziegel kommen hinein, so entsteht ein Raum, der Hitze gut speichert und lange Zeit hält. Auch wenn Kachelöfen über die Jahrhunderte ihr Aussehen verändert haben, ist die Heiztechnik gleich geblieben.

Sabine Daxberger, noe.ORF.at