Stricken gegen Dauerstress

Stricken, Malen oder Basteln macht nicht nur Spaß. Es kann auch helfen, Stress zu reduzieren. Denn die Konzentration auf eine Handarbeit oder andere handwerkliche Hobbys hilft dabei, das Gehirn zu entlasten und zu entspannen.

„Alles, worauf man sich konzentrieren muss, hilft, das Gehirn zu beruhigen“, erklärt Stresscoach Brigitte Zadrobilek aus Guntramsdorf (Bezirk Mödling). Wichtig ist, dass man Freude an der Tätigkeit hat. Dann versetzt man das Gehirn in einen Entspannungszustand, es kommt in eine andere Taktung, die Gehirnströme werden langsamer. „Nach einem stressigen Tag haben wir hohe Beta-Wellen, da sind wir fahrig, nervös, gereizt und können oft nicht klar denken.

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Strick-Projekte können beim Entspannen helfen

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 11.2.2019

Durch kreative Tätigkeiten kommen wir wieder in andere Hirnfrequenzen. Niedrige Beta- oder Alphafrequenzen sind angenehm fürs Gehirn, hier findet Entspannung statt und man kann sich gut regenerieren“, sagt die Expertin. Mandalas, Stricken, Nähen oder Malen können genauso wie etwa Gartenarbeit dabei helfen, Stress abzubauen. Ziel ist es, im Hier und Jetzt zu sein, sich auf die Tätigkeit zu konzentrieren und nicht an Liegengebliebenes, Unerledigtes oder To-Do-Listen zu denken.

Vorsicht vor zu viel Ehrgeiz

Wichtig ist laut Zadrobilek, die passende Tätigkeit zu finden: „In erster Linie soll sie Spaß machen, da man sich für alles, was Freude macht, auch Zeitfenster schafft. Außerdem ist es wichtig, ein Hobby zu finden, dem man unabhängig von Terminen oder anderen Menschen nachgehen kann und das sich rasch und ohne großen Aufwand umsetzen lässt.“

Auch kurze Sequenzen von zehn bis 15 Minuten sind sinnvoll. Egal ob man ein paar Reihen strickt oder einen Teil eines Mandalas oder Bildes ausmalt. Das Ziel, das man mit dem Hobby verfolgt, sollte man aber nicht aus dem Auge verlieren. „Es besteht die Gefahr, dass ich mich auch bei einem Hobby unter Druck setze. Alles mit Wettkampfcharakter oder hohen Zielvorgaben wirkt eher kontraproduktiv. Da schüttet der Körper zu viel Adrenalin aus, und das ist einfach nicht förderlich“, sagt Brigitte Zadrobilek.