Neuer Besucherweg durch das Stift Dürnstein

Den blauen Turm des Stiftes Dürnstein (Bezirk Krems) kennen viele, das Kloster nur wenige. Nun werden ein Besucherzentrum und eine Ausstellung gebaut, die den Besucher durch das ganze barocke Stift führen werden.

Derzeit ist das Stift Dürnstein, das sich im Besitz des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogenburg befindet, für Besucher geschlossen. Im Mai 2019 soll das Stift Dürnstein wieder eröffnet werden, mit einem modernen Besucherzentrum, Fahrradabstellraum, Ruhebereichen und einer Dauerausstellung, die durch das ganze barocke Stift führen wird. Die drei Begriffe „das Gute, das Schöne und das Wahre“ dienen für diesen Besucherweg als Aufhänger.

Stift Dürnstein Revitalisierung

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Derzeit wird das Kloster neu gestaltet

„Wir haben an sich viele Besucher hier im Stift Dürnstein, aber wir haben ihnen in der Vergangenheit sehr wenig geboten. Jetzt wollen wir einen thematischen Weg durch dieses Haus durchlegen. Es soll ein durchaus theologischen Weg werden, damit sich die Menschen mit der Gottesfrage auseinandersetzen sollen“, erklärte Propst Maiximillian Fürnsinn die Idee für die Neugestaltung. „Dabei wollen wir natürlich nicht aufdringlich sein, aber unsere Werte sehr gut vermitteln. Wir nehmen drei zentrale Begriffe des Christentums her, nämlich: das Gute tun, das Schöne bewahren und das Wahre suchen.“

Säulenhalle aus der Gotik als neue Attraktion

Besonders hervorzuheben ist dabei jener Bereich, in dem das Thema „das Gute tun“ dargestellt werden wird. Es handelt sich dabei um eine gotische Säulenhalle, die bisher für Besucher nicht zugänglich gewesen ist. Sie dürfte aus dem frühen 15. Jahrhundert stammen und ist mit ihren mächtigen, schlicht verputzten Säulen und der dunklen Lichtstimmung ein Ort mit einer ganz besonderen Ausstrahlung.

Geschichte des Stiftes Dürnstein

Das Kloster Dürnstein wurde 1441 gegründet und bald darauf von Augustiner-Chorherren übernommen. Unter Joseph dem Zweiten wurde es als selbständiges Kloster aufgelöst. Das leere Gebäude ging in den Besitz des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogenburg über.

„Wir laden in der Zukunft unsere Besucherinnen und Besucher zu einer Entdeckungsreise ein. Ein ganz zentraler Raum dafür ist die gotische Halle. Da stößt man unmittelbar auf die Ursprünge des Klosters. Die Halle stammt entweder noch vom Witwensitz der Gründerin Elsbeth von Kuenring oder aus dem Beginn des Klosters, so genau können wir das nicht fixieren.“, erläutert Ulrich Mauterer, der Bauleiter der Augustiner-Chorherren in Herzogenburg.

„Das Gute , das Schöne, das Wahre“ als Leitlinien

Der zweite Themenbereich, „das Schöne bewahren“ führt durch die prachtvolle Kirche und nach draußen auf die Empore , wo man unmittelbar am Fuße des mächtigen blauen Turmes steht, der wohl das Wahrzeichen der Wachau darstellt.

Im ersten Stock der ehemaligen Prälatur wird der dritte Teil, „das Wahre suchen“ behandelt. Im Zentrum steht dabei die originalgetreue Nachbildung des prachtvollen goldenen Tabernakels der Stiftskirche, der eine Kugelform aufweist und auf dem 44 Szenen aus dem Leben Christi dargestellt sind.

Stift Dürnstein Revitalisierung

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Nach der Umgestaltung werden 80.000 Besucherinnen und Besucher erwartet

Ruhepol im viel besuchten Dürnstein

Um die Besucher und Besucherinnen zeitgemäß betreuen zu können, werden ein modernes Besucherzentrum mit einem Klosterladen eingerichtet, barrierefreie Zutrittmöglichkeiten, großzügige Toilettenanlagen, ein Fahrradraum und Ruheplätze. Gerade diese Erholungsplätze sind Propst Maximillian Fürnsinn wichtig: „Es gibt nämlich in Dürnstein nur wenig Verweilmöglichkeiten, wo die Menschen sich niederlassen können und die Besucher und Besucherinnen ein wenig Ruhe finden können. Hier soll das in Zukunft möglich sein“, erzählt Propst Maximillian bei einem Rundgang durch die Baustelle.

Insgesamt kostet die Neugestaltung des Klosters Dürnstein drei Millionen Euro. Unterstützung gibt es vom Land Niederösterreich, der landeseigenen Entwicklungsagentur ecoplus und einem Förderverein. 80.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr erwartet werden nach der Neugestaltung des Klosters Dürnstein erwartet.

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