50 Jahre Kukuruzwette
Es kommt heute wohl eher selten vor, dass zwei Staatsmänner um eine Sau wetten. Doch 1961, vor genau 50 Jahren wurde die Wette eingelöst - wenn auch mit einem knausrigen und schlechten Verlierer. Die Wette ging in die österreichischen Geschichtsbücher als sogenannte Kukuruzwette ein.
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Russischer Mais sei zehnmal ertragreicher
Chruschtschow besuchte mit Leopold Figl 1960 dessen Hof in Rust im Tullnerfeld. Schon auf der Fahrt waren ihm niedrige Maisfelder aufgefallen. Das bewog ihn zu der kühnen Wette, dass der russische Mais zehnmal so ertragreich sei als der österreichische.
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Von beiden Seiten wurde die Wette sehr ernst genommen. Der russische Botschafter Avilow nahm sich persönlich der Sache an.
Russischer Botschafter schickte Saatmais
Leopolds Bruder Josef Figl baute die beiden Maissorten auf einem seiner Äcker an, erzählt dessen Sohn: „Wir waren überrascht, dass Chruschtschow nach einem Jahr noch daran gedacht hat und wirklich Saatmais geschickt hat.“
„Es wurde streifenweise österreichischer und russischer Mais angebaut“, sagt Leopold Figl, der Neffe des verstorbenen Staatsmannes.
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1961 wurde Ernte überprüft
Die Überprüfung der Ernte durch die hohen Herren ergab im Oktober 1961, dass der russische Mais und der österreichische beinahe gleichwertig waren.
Die Wette hatte Figl also gewonnen, das Zuchtschwein, um das gewettet wurde, bekam er allerdings nie. Die Wette bekam im aufstrebenden Österreich der 60er Jahre eine große symbolische Bedeutung.