Römische Siedlung unter Acker entdeckt

In Zwentendorf (Bezirk Tulln) ist ein römisches Militärlager samt Siedlung unter der Erde entdeckt worden. Der bahnbrechende Fund bringt den Archäologen neue Erkenntnisse zur Besiedelung des Gebietes. Ausgrabungen wird es nicht geben.

Unter einem Acker am Rande von Zwentendorf befindet sich einer der größten archäologischen Funde Niederösterreichs, sagt Stefan Groh vom Österreichisch Archäologischen Institut. Denn rund um das römische Militärlager erstreckt sich eine mehr als sieben Hektar große Siedlung, und zwar nur etwa zwanzig bis dreißig Zentimeter unter der Erdoberfläche.

Archäologen setzen auf modernste Technik

Mit Hilfe von Luftaufnahmen und geophysischen Messungen konnten sich die Archäologen ein Bild der Siedlung machen. Archäologische Grabungen sind in Zwentendorf nicht erforderlich, erklärt Stefan Groh, denn die Messdaten reichen aus, um exakte Strukturen der Straßen und der Häuser erkennen zu können. Eine archäologische Grabung ist daher nicht notwendig, sagt Grohl.

Die Siedlung, die im 1. bis 5. Jahrhundert nach Christi existiert hat, besteht aus einfachen Grubenhäusern, also kleinen Erdgruben mit Dächern oben auf. Entdeckt haben die Archäologen rund um Stefan Groh aber auch ein sogenanntes Mansio - eine römische Rastsation, ein Fund mit großem Seltenheitswert, heißt es.