Bahnfahrer können wählen

Mit dem Wechsel zum Winterfahrplan am 11. Dezember ändert sich für Bahnfahrer auf der Westbahnstrecke einiges. Denn erstmals fährt auch ein privater Anbieter auf den Schienen der ÖBB - die Westbahn AG: Bahnfahrer können also wählen, mit wem sie auf die Reise gehen.

14 Mal täglich fahren die neuen Züge der Westbahn AG von Wien nach Salzburg und wieder zurück. STRABAG-Chef Hans-Peter Haselsteiner und der frühere ÖBB-Manager Stefan Wehinger bauten das Projekt auf, mit im Zug sind auch eine Schweizer Holding und die französische Staatsbahn.

ÖBB: „Wir müssen die Gesetze einhalten“

Die sieben Doppelstock-Triebfahrzeugzüge mit je sechs Waggons wurden in der Schweiz gebaut und bieten pro Zug 500 Sitzplätze.

Damit stellen die neuen Züge eine Konkurrenz zu den Zügen der ÖBB dar, die allerdings sechs Mal mehr Verbindungen auf dieser Strecke anbieten. Andererseits sind sie Kunde der ÖBB als Benützer und Mieter der Schienen. Manager beider Unternehmen stellen sich gemeinsam für „NÖ Heute“ dem Gespräch mit Christiane Teschl.

ÖBB- und Westbahn-Manager im Gespräch mit Christiane Teschl

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Auch wenn sie sichtlich um Eintracht bemüht sind, die Distanz der neuen Konkurrenten ist spürbar. Unter anderem beim Thema Tickets. Die Westbahn AG wollte, dass Fahrkarten beim jeweils anderen auch gültig sein sollten. Die ÖBB berufen sich auf die rechtliche Lage, so Konzernsprecherin Kristin Hanusch-Linser: „Ob sich dieses Problem in Zukunft lösen wird, hängt ganz davon ab, ob das Kartellrecht das auch zulässt. Wir haben eine Gesetzgebung in Österreich, die müssen wir auch einhalten. Derzeit sieht es so aus, als könnten wir das nicht machen.“

Westbahn: „Nicht Juristisches an den Beginn stellen“

Stefan Wehinger, Mitbegründer und Geschäftsführer der Westbahn AG ist anderer Ansicht: „Das ist unserer Meinung nach nicht so, wir haben auch das Kartellgericht und die entsprechenden Juristen befragt – es wäre möglich. Ich glaube, man darf nicht die juristische Frage an den Beginn stellen, sondern man muss sagen, es ist gut für den Kunden, also wollen wir es.“

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