„Europäische Kulturhochburg“ ehrt Kulturpreisträger

Die Kulturpreisträger des Landes Niederösterreich sind am Freitag im Festspielhaus St. Pölten vor den Vorhang geholt worden. In acht Sparten wurden 24 Preise verliehen. Niederösterreich wurde dabei als „europäische Kulturhochburg“ bezeichnet.

Bei der Festveranstaltung betonte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP): „Wer Kunst und Kultur der Krise opfern will, missversteht Kraft und Wert von Kunst und Kultur.“

24 Preisträger in acht Kategorien ausgezeichnet

Die Kulturpreise des Landes Niederösterreich 2011 wurden in acht Kategorien vergeben, je ein Würdiguns- (zur Ehrung des Lebenswerks, dotiert mit 11.000 Euro) und zwei Anerkennungspreise (je 4.000 Euro).

Die Preise für Bildende Kunst gingen an Gunter Damisch, Christina Starzer und Thomas Baumann, für Literatur an Herbert J. Wimmer, Barbara Pumhösel und Franz Hammerbacher, und für darstellende Kunst an Isabella Suppanz, Alexander Hauer und das Ballett St. Pölten. Für Medienkunst (Sparte künstlerische Fotografie) gab es Preise für Robert F. Hammerstiel, Eva Brunner-Szabo und Tatiana Lecomte, im Bereich Musik für Bernd Richard Deutsch, Michael Bruckner-Weinhuber und Bauchklang.

Gruppenfoto aller Preisträger

Erich Marschik

Gruppenbild mit allen Kulturpreisträgern 2011

Für Volkskultur und Kulturinitiativen wurden Leopold Schabauer, Amstettner Musikanten & Mostviertler Birnbeitler sowie wellenklaenge Lunz am See ausgezeichnet, für Archäologie Manfred Kandler, Sandra Sam und Ronald Risy. Als Erwachsenenbildner geehrt wurden Hans Ströbitzer, Arche Noah und SOG.THEATER.

Pröll: „Unglaubliche Chancen durch Kunst und Kultur“

„Die Vielfalt der Kultur widerspiegelt die Chancen eines Landes“, sagte der Landeshauptmann, „mittlerweile verfügt Niederösterreich über ein eigenständiges kulturelles Profil, das weit über die Grenzen des Landes hinweg ausstrahlt“, so Pröll weiter, der es auch als großes Kompliment wertete, dass viele Künstler Ja zu Niederösterreich sagen und sich hier niederlassen: „Das liegt zum einen in der besonderen Inspirationskraft unseres Landes und zum anderen in unseren intensiven Bemühungen um den Aufbau einer völlig neuen Ebene kultureller Infrastruktur.“

Pröll betonte, dass Kunst und Kultur jeder Gesellschaft unglaubliche Chancen eröffnen und auch messbare wirtschaftliche Werte schaffen: „Mittlerweile geben die Kulturtouristen in Niederösterreich im Schnitt pro Jahr 200 Millionen Euro aus. Davon profitieren wiederum, neben dem Selbstbewusstsein und dem Selbstverständnis unserer Bürger, auch die Wertschöpfung der Regionen und der Arbeitsmarkt“.

Helmut Zambo: „Europäische Kulturhochburg“

Als Gastredner lobte der Jurist, Unternehmensberater und Kunstsammler Helmut Zambo die niederösterreichische Kulturpolitik und sprach von einer „europäischen Kulturhochburg“, in der „Weltkunst als selbstverständlichste Sache der Welt“ stattfinde.

Das Jugendsymphonieorchester Niederösterreich unter der Leitung von Ernst Kovacic und das Trio Netnakisum umrahmten die Gala musikalisch. 1960 wurden die ersten Kulturpreise vergeben, seither wurden mehr als 1.000 Persönlichkeiten ausgezeichnet.

Sechs Wissenschaftspreise an Forscher verliehen

Die Wissenschaftspreise 2011 des Landes Niederösterreich wurden bereits am 17. November überreicht. Für ihr Gesamtwerk wurden mit Würdigungspreisen die Archäologin Christine Farka und der Mathematiker Karl Sigmund ausgezeichnet, Anerkennungspreise für herausragende wissenschaftliche Projekte erhielten Josefine Kuhlmann, Peter Balazs, Simon Gröblacher und Thomas Müller.