EU-Förderungen für Bauern ungewiss

Noch mindestens ein Jahr lang wird über die EU-Zahlungen an die heimischen Bauern verhandelt werden. Auch die beschlossene Schuldenbremse könnte Auswirkungen auf die Agrarförderungen haben.

Bereits zum 20. Mal findet in Tulln die Austro-Agrar-Messe statt - die größte Leistungsschau für landwirtschaftliche Geräte. Bei der heutigen Eröffnung war aber auch von der angespannten Finanzsituation die Rede. Zwar wurde die EU- Agrarpolitik bis 2020 vor kurzem präsentiert - welche Zahlungen die heimischen Bauern erhalten, ist allerdings noch ungewiss, denn das wird noch mindestens ein Jahr lang ausverhandelt. Außerdem drohen den Bauern durch die Schuldenbremse Einsparungen, auch bei den Förderungen auf nationaler Ebene.

Die Verhandlungen darüber, wieviel Geld Österreichs Bauern ab 2014 von der EU bekommen, dauern also an. Agraminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) spricht bei der Eröffung der Austro-Agrar-Messe von einer „heißen Phase“ und von einem Hürdenlauf. So sei die Forderung der osteuropäischen Länder, dass man dieselben Flächenprämien wie etwa Österreich erhält, bereits vom Tisch.

Einsparungen im Agrarsektor

Derzeit gibt es allerdings drei Finanzierungsvarianten für die Förderungen. Alle drei würden jedoch weniger Geld für die Landwirte bedeuten, so Berlakovich. Dazu kommt nun die Schuldenbremse auf nationaler Ebene. Berlakovich ist sich bewusst, dass es auch auf dem Agrarsektor Einsparungen geben müsse. Er gibt sich aber kämpferisch: „Wenn man hier kürzt, dann geht das ins Einkommen der Bauern. Und wenn die Bauern kein Einkommen haben, dann wird nicht investiert. Und gerade jeder Euro, den die Bauern bekommen, wird in die Wirtschaft investiert, in den ländlichen Raum.“ Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wären diese Investitionen wichtig: „Das bringt Arbeitsplätze. Deshalb kämpfe ich darum, dass man nicht die Einkommen der Bauern kürzt“, so Berlakovich.

Bei den EU-Förderungen soll künftig auf Umweltfreundlichkeit geschaut werden - Stichwort Energieffizienz - und da sei gerade Österreich Vorreiter, wie mehrfach bei der Eröffnung betont wurde.