Größte virtuelle Pfeifenorgel sorgt für Klang

In der Pfarre Sankt Stephan in Amstetten hätte die Renovierung der barocken Orgel 350.000 Euro gekostet. Zu viel für die Pfarre, jetzt wurde eine elektronische Orgel angeschafft, die größte virtuelle Pfeifenorgel.

Der Spieltisch ist verwaist und er wird es bleiben. Denn auch die Pfeifen haben ausgedient, der Klang kommt aus 48 Lautsprechern und der neue Spieltisch steht im Altarraum. „Bei unserer Orgel sind tatsächlich vorhandene Pfeifenorgeln in ihrer Gesamtheit aufgenommen und abgebildet. Das heißt wird haben hier eine Art akustische Photographie von real vorhandenen, meist berühmten, Pfeifenorgeln“, sagt Orgelbauer Peter Voitz.

Speziell für Sankt Stephan entwickelt

Die Orgel ist speziell für Sankt Stephan entwickelt worden. Der akustisch eher mäßige Kirchenraum wird durch die Anordnung der Lautsprecher auch hinter dem Altar gleichmäßig bespielt. „Ich denke, diese Orgel ist die größte virtuelle Pfeifenorgel im deutschsprachigen Raum auf jeden Fall, wenn nicht sogar europaweit, was die Größe der Anlage und die Größe der Klangabstrahlung betrifft.“

Orgel

ORF

Neu ist nun auch alles für Konzertorganisten. Um etwa die sprichwörtlichen Register zu ziehen, müssen hier Bildschirme bedient werden. „Ich hab mich dann selber gewundert, wie schnell man sich daran gewöhnt. Mancher wird sagen, für mich muss es mechanisch sein. Aber für mich ist entscheidend, dass die Klangqualität wirklich toll geworden ist“, sagt Alfred Halbartschlager von der Universität für Musik in Wien.

Mit 200.000 Euro ist die Orgel zwar vergleichsweise teuer, aber deutlich billiger als eine Renovierung der barocken Pfeifenorgel. Am 17. Dezember wird die neue virtuelle Orgel eingeweiht, dann haben auch Kritiker Gelegenheit für erste Hörproben.