Elf Erdbeben in den letzten zwölf Monaten

Obwohl Österreich keine typische Erdbebenregion ist, hat im Jahr 2011 gleich 600 Mal die Erde gebebt, aber nur 51 waren zu spüren. Am häufigsten war das in Tirol der Fall (14 Beben). Elf verspürte Erdbeben hat es in den letzten zwölf Monaten in Niederösterreich gegeben.

Aus niederösterreichischer Sicht war das Jahr 2011 ein durchschnittliches Erdbebenjahr, heißt es beim Erdbebendienst in der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien.

Sechs von elf Beben in Region Gloggnitz/Semmering

Die meisten Beben – nämlich sechs - wurden in der Region Semmering und Gloggnitz verzeichnet. Zu Jahresbeginn bebte die Erde in Gloggnitz sogar deutlich spürbar, zwar nur mit einer Stärke von 2,6 nach Richter, jedoch mit einer Intensität von 4 – 5 – und diese werde durchaus als beängstigend wahrgenommen, sagt Christiane Freudenthaler vom Erdbebendienst. Der Grund war, dass der Erdbebenherd nur knapp unter der Oberfläche gelegen ist.

Zweites Bebenzentrum war Region Seebenstein/Pitten

Das zweite Erdbebenzentrum in Niederösterreich war die Region Seebenstein/Pitten, hier wurden vier Erdbeben registriert, das stärkste mit einer Magnitude von 2,8 nach Richter und einer Intensität von 4. Gröbere Schäden wurden nicht verzeichnet, generell gilt das Wiener Becken als klassische Erdbebenregion, Schuld daran ist die so genannte Mur-/Mürztal-Störung, die gegen das Wiener Becken drückt.

Erdbeben Nummer 11 war in St. Martin im Ybbsfeld, dies ist besonders ungewöhnlich, weil die Region kein typisches Erdbebengebiet ist.

Stärkstes Erdbeben war bei Radstadt

Das stärkste österreichische Erdbeben des Jahres 2011 ereignete sich am 14. Dezember um 13.37 Uhr bei Radstadt in Salzburg mit einer Magnitude von 3,8 nach Richter. 19 Sekunden vorher gab es ein kräftiges Vorbeben der Magnitude 3,6. Zahlreiche Menschen konnten die starken Erschütterungen verspüren, Gegenstände fielen um, und einzelne Verputzrisse wurden gemeldet.

Das stärkste Erdbeben war 1590

Das stärkste je in Niederösterreich registrierte Erdbeben gab es übrigens im Jahr 1590: Damals bebte die Erde im nördlichen Tullnerfeld mit einer Intensität von 9, sogar Teile der Michaelerkirche in Wien stürzten damals ein.