„Ewig Dein“ - Glattauers Psychothriller

Der neue Roman von Daniel Glattauer ist da. Nach „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“ widmet sich der Erfolgsautor, der auch im Waldviertel lebt, erneut der Liebe, dieses Mal jedoch in einem Psychodrama. Im noe.ORF.at-Interview erklärt Glattauer, warum er keine E-Mail-Romane mehr schreiben wollte.

Daniel Glattauer ist derzeit wohl der erfolgreichste österreichische Autor. Seine beiden E-Mail-Romane „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“ wurden bislang in 37 Sprachen übersetzt und haben sich etwa drei Millionen Mal verkauft. Mit den E-Mail-Romanen ist nun aber Schluss, der Schriftsteller wollte sich wieder einen anderen Idee zuwenden.

Liebesbeziehung endet in Albtraum

Die Liebe steht zwar erneut im Mittelpunkt von „Ewig Dein“, der Autor zeigt sich dennoch von einer ganz neuen Seite. Eine Beziehung, die anfangs viel verspricht und hält, endet mit einem Albtraum. Die Liebeserklärungen werden zur Qual.

Daniel Glattauer

corn.at / Deuticke

Im einem Haus im Waldviertel findet Daniel Glattauer die nötige Ruhe, um seine Bestseller zu schreiben. So war es auch wieder bei „Ewig Dein“.

Judith und Hannes lernen sich in einem Lampengeschäft näher kennen. Hannes taucht immer wieder auf. Er ist ledig, Judiths Familie und ihr Freundeskreis sind restlos begeistert. Judith genießt die frische Liebe, aber nach und nach wird sie von der Zuwendung und der Liebe erdrückt, kann sich jedoch von Hannes nicht mehr lösen. Er verfolgt sie bis in ihre Träume. Das Psychodrama nimmt seinen Lauf.

„Wo beginnt oder endet Stalking?“

Stalking ist das zentrale Thema des neuen Buches Glattauers. 17 Jahre lang hat er sich als Gerichtsreporter mit Stalking-Prozessen beschäftigt. Die Idee darüber ein Buch zu schreiben war schon lange da. „Die Opfer waren im Zeugenstand noch immer traumatisiert, obwohl sich der Zuhörer gedacht hat, okay der hat E-Mails geschrieben, er hat das und das gemacht. Er wollte sich halt nicht damit abfinden, dass die Liebe zu Ende ist. Aber in Wirklichkeit geht das ganz mächtig unter die Haut und das war für mich packend darüber zu schreiben“, so Glattauer.

TV-Hinweis

Daniel Glattauer ist am Montag zu Gast im ORF-Kulturmontag um 22.30 Uhr in ORF2.

"Ich habe selbst eben einen Fall erlebt vor Gericht und das ist so ungefähr das Paradebeispiel für dieses Buch. Da war viel von Stalking dabei, aber die Frau hat sich auch viel eingebildet, das heißt es arbeitet in der Fantasie weiter. Es hat was mit Ängsten zu tun, mit den Ängsten, dass jemand zu nahe kommt und dann nicht mehr abrückt. Dann schnappen manche im wahrsten Sinne des Wortes über und fühlen sich einfach verfolgt. Wo beginnt oder endet Stalking und wo beginnt die Verfolgung? Das ist auch ein Thema des Buches.

Das Buch "Ewig Dein"

ORF

Mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren startet der Roman im Buchhandel.

Spannend und kurzweilig

Mit „Ewig Dein“ legt Glattauer einen spannenden und kurzweiligen Roman vor. Packend schildert er die Phasen der Liebesbeziehung aus der Sicht seiner Protagonistin. Gleichzeitig schafft er es den Leser immer wieder auf falsche Fährten zu führen. Oft scheint man den selben psychischen Verwirrungen ausgesetzt sein wie die Figuren.

Noch selten hat es ein Autor geschafft die Schattenseiten der Liebe auf so subtile Art und Weise in Romanform darzustellen. Stalking scheint allgegenwärtig zu sein. Das belegt auch eine aktuelle Studie, wonach jede zehnte Person in Österreich zeitlebens zu einem Stalkingopfer wird. Die meisten Opfer sind Frauen. Das „nicht mehr loslassen“ ist zentral im Buch, „nicht mehr loslassen“, so wird es wohl auch den meisten Lesern gehen.

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