„‚Fracking‘ bereits angewendet“

Die OMV will im Weinviertel Schiefergas fördern. Die „Fracking“-Methode für dessen Gewinnung ist jedoch umstritten, weshalb der Konzern ein anderes Verfahren einsetzen will. Nun behauptet aber ein Mitarbeiter der OMV, dass „Fracking“ in Niederösterreich bereits angewendet wurde.

Die Methode sei bereits gängige Praxis in Österreich, berichteten die Bezirksblätter am Mittwoch und zitierten einen Mitarbeiter der OMV: „Wir haben im Weinviertel schon 20- bis 30-mal ‚gefrackt‘.“

Laut OMV nur Elemente des „Frackings“ im Einsatz

Bei der OMV war am Mittwoch niemand zu einer Stellungnahme bereit. In einer kurzen Stellungnahme hieß es nur, dass lediglich vereinzelt auf „Fracking“-Elemente zurückgegriffen worden sei, allerdings nur, um herkömmliche Öl- und Gasfelder besser ausbeuten zu können. Auch Chemie war im Spiel, was genau, war aber nicht zu erfahren.

Schiefergasförderung gibt es in Österreich derzeit jedenfalls keine, weshalb von „Fracking“ im amerikanischen Stil nicht die Rede sein könne. Insofern wies die OMV diesen Vorwurf kategorisch zurück. Der niederösterreichische Umweltanwalt Harald Rossmann war von den „Fracking“-Einsätzen überrascht. Für ihn sind die Gefahren dieser Methode gar nicht absehbar. Denn selbst wenn der in den Boden gepresste Chemiekaliencocktail nicht ins Grundwasser gerät, bestehe in den tiefen Erdschichten immer noch die Gefahr der Radioaktivität, so Rossmann.

Umweltschützer warnen vor Gefahren

Auch Greenpeace warnt vor den Gefahren von „Fracking“. Energieexperte Johannes Wahlmüller von Global 2000 zeigte sich erschüttert darüber, dass die OMV die umstrittene „Fracking“-Methode offenbar bereits in Österreich einsetze, diesen Umstand bisher aber verschwiegen habe.

Beim „Fracking“-Verfahren wird mit Chemikalien versetztes Wasser in Bohrkanäle gepumpt. Deshalb ist es auch umstritten. Laut OMV wurde mittlerweile eine umweltfreundlichere Fördermethode entwickelt, das „Cleanfracking“, bei dem statt Chemie Quarzsand und Maisstärke verwendet werden. Allerdings ist diese Methode noch neu und zu wenig erprobt.

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