„Fracking bereits seit 60 Jahren“

Die OMV wollte ursprünglich die umstrittene Methode des „Fracking“ anwenden, um im Weinviertel Schiefergas zu fördern. Mittlerweile heißt es, dass Elemente dieser Fördermethode bereits seit 60 Jahren angewendet werden.

OMV-Bohrungen

ORF

Elemente des „Fracking“ sollen seit 60 Jahren angewendet werden

Die Auskunft kommt aus dem dafür zuständigen Wirtschaftsministerium. Dass die OMV „Fracking“ in Teilbereichen schon bisher anwendete, sorgte bereits am Mittwoch für helle Aufregung - mehr dazu in „Fracking bereits angewendet“.

Im Wirtschaftsministerium versuchte man, die Lage zu beruhigen. Diese Elemente des „Fracking“ würden schon seit 60 Jahren in ganz Europa angewendet, sagte Waltraud Kaserer, die Sprecherin des Ministeriums.

Genaue gesetzliche Auflagen

Die Maßnahmen seien genauen gesetzlichen Auflagen unterworfen, etwa dass die chemischen Zusätze nicht an andere als dafür vorgesehene Stellen gelangen dürfen. Die Anwendung sei meldepflichtig und würde von Fachleuten der Montanbehörden an Ort und Stelle überprüft, zuletzt in den vergangenen beiden Jahren je einmal, in den vorhergehenden zwei Jahren nicht. In den insgesamt 60 Jahren habe es noch keinen einzigen Problemfall gegeben, sagte Kaserer. Schiefergas werde mit der bisher bekannten Methode des „Fracking“ zwar in den USA, nicht aber in Österreich gefördert.

Die Montanuniversität Leoben arbeite schon seit Jahren an einer sauberen Möglichkeit, dem „Clean Fracking“ ohne Chemie. Bevor diese Methode nicht ausgereift sei, werde es auch keine Schiefergasförderung geben, sagte Kaserer.

Umstrittener Chemieeinsatz

„Fracking“ ist die Bezeichnung für eine umstrittene Ausbeutung von Erdgasfeldern. Bei dem Verfahren wird mit Chemikalien versetztes Wasser in Bohrkanäle gepumpt. In der laufenden Diskussion um dessen Anwendung meldete sich am Donnerstag der Geschäftsführer der OMV Österreich, Christopher Veit, zu Wort.

In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber noe.ORF.at betonte er, dass bereits im Sommer 2011 die Anwendung von Elementen der „Fracking“-Technologie bei konventionellen Bohrungen eingestellt wurde. Derzeit arbeite man mit Nachdruck an dem österreichischen Weg, der umweltverträglichen „Clean Fracking“-Methode.

Seit 2005 wurden bei 99 Bohrungen zwei Mal Elemente der „Fracking“-Technologie nach dem international üblichen Stand der Technik angewendet, so Veit. Dabei wurden stets die strengen heimischen Auflagen eingehalten. "Alle Bohrungen wurden absolut sicher durchgeführt“, so der Geschäftsführer.

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