Stützenhofen: Neue Vorwürfe gegen Pfarrer

Neue Vorwürfe gibt es jetzt gegen den Pfarrer von Stützenhofen im Weinviertel. Er soll heimlich ein Telefonat mit Kardinal Schönborn aufgezeichnet haben, und es gibt auch eine angebliche Ex-Geliebte, die sich jetzt zu Wort meldet.

In der Donnerstag-Ausgabe der Tageszeitung „Kurier“ meldet sich nun eine Frau zu Wort, die eine Ex-Geliebte des Geistlichen sein will. Der Pfarrer war von 2003 bis Ende 2005 als solcher in Pressbaum (Bezirk Wien-Umgebung) tätig. In diesem Zeitraum soll er drei Monate lang mit einer 55-jährigen Frau zusammen gewesen sein, das behauptet die Frau.

Erzdiözese reagiert zurückhaltend auf Vorwürfe

Eine Bekannte habe ihr damals aus heiterem Himmel die Nachricht überbracht, dass sich der Pfarrer zurückziehen müsse, danach sei er nicht mehr erreichbar gewesen, so die 55-Jährige gegenüber der Tageszeitung. Schönborn habe er noch am selben Abend verständigt, dass er eine Frau „seelisch verletzt“ habe und sei danach zwei Wochen in Krankenstand gewesen, so die Frau im „Kurier“.

Bei der Erzdiözese Wien reagierte man zurückhaltend auf die Vorwürfe. „Er hat die Pfarrgemeinde Pressbaum damals auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen zurückgelegt. Ob das wegen einer Beziehung war, die zu Ende gegangen ist, kann ich nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren“, so Michael Prüller, Sprecher des Kardinals, in dem Bericht. Laut der APA war der Pfarrer am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Sprecher weiß nichts von Telefonmitschnitt

Zudem ist am Mittwoch bekanntgeworden, dass der Pfarrer offenbar heimlich ein Telefonat mit Kardinal Christoph Schönborn aufgezeichnet haben soll.

Kardinal Schönborn soll in dem Telefonat darauf gedrängt haben, den homosexuellen Kandidaten Florian Stangl vom Stimmzettel der Wahl verschwinden zu lassen. Schönborn habe dann aber offensichtlich seine Haltung geändert und die Wahl des Kandidaten gegen den Willen des Pfarrers bestätigt. Dieser will die Pfarre jetzt verlassen.

Michael Prüller, der Sprecher von Kardinal Schönborn, weiß nichts von einem Telefonmitschnitt, bestätigt aber, dass der Kardinal anfänglich gegen die Pfarrgemeinderatskandidatur eines homosexuellen Mannes gewesen sei. Insofern decke sich der angebliche Mitschnitt mit den Aussagen Schönborns in der ORF-„Pressestunde“. Prüller wies erneut darauf hin, dass Schönborn erst nach einem persönlichen Gespräch mit Stangl seine Meinung geändert habe.

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