Mehr Sicherheit auf acht Biker-Strecken

Motorradfahren kann zu einem gefährlichen Spaß werden. Die Unfallzahlen sind alarmierend. Land und Bund investieren daher 800.000 Euro für mehr Sicherheit. Acht Motorradstrecken in NÖ werden ausgebaut.

Motorradfahren liegt im Trend. Das zeigen die Neuzulassungen der letzten drei Jahre: Im März 2010 wurden in NÖ 719 Motorräder neu zugelassen, ein Jahr später waren es 755, heuer im März sogar 886. „Das sind Wiedereinsteiger, Rollerfahrer und in letzter Zeit ist das Interesse der Frauen sehr stark“, sagt Christian Stampfer, Motorradverkäufer aus St. Pölten.

Mehr Motorräder, mehr Unfälle

Mehr Motorräder, mehr schwere Unfälle, auch in Niederösterreich: Im Jahr 2010 wurden 488 Motorradunfälle mit etwa 500 Verletzten und 19 Toten verzeichnet. Nur ein Jahr später, 2011, waren es 600 Verletzte. 20 Motorradfahrer kamen ums Leben.

Am häufigsten in Unfälle verwickelt sind nicht die Jungen, sondern Lenker zwischen 40 und 50 Jahren. „Die haben irgendwann einen Führerschein gemacht, bekommen dann wieder Lust auf das Motorrad, haben aber wenig Fahrerfahrung“, sagt Christian Kräutler vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Motorradfahrer, darüber ein Schutzengel

ORF

Ein Plakat, dass Motorradfahrer zur Vorsicht mahnen soll

Unterfahrschutz und rauere Fahrbahn

Zu den gefährlichsten Abschnitten zählt etwa der Ochsattel. Ab sofort gibt es hier und entlang sieben weiterer Motorradstrecken auf insgesamt zwölf Kilometern im Land einen speziellen Unterfahrschutz bei Leitschienen. Er soll schwere Verletzungen bei Stürzen verhindern. Auch der Fahrbahnbelag soll in diesen Bereichen griffiger gemacht werden.

Auf diesen Strecken wird investiert:

  • B1 am Riederberg
  • B21 am Rohrer Sattel
  • B21 in der Kalten Kuchl
  • B21 am Ochsattel
  • B28 bei Puchenstuben
  • B71 am Zellerrain
  • L78 am Seiberer
  • L120 bei Exelberg

Die Kosten der Aktion betragen 800.000 Euro, der Bund und das Land teilen die Kosten, sagt Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). „Ich bin sehr froh, mit dem Land Niederösterreich an einem Strang zu ziehen und die Straßen für Motorradfahrer sicherer zu machen“, sagt Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ).