Tausende Menschen räumen auf

Nach den Unwettern am Freitagabend sind nun Tausende Menschen mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Es wurden fast 700 Einsätze von 304 Feuerwehren mit 4.200 Mann verzeichnet. Von den massiven Regenfällen und Hagelstürmen waren nur vier der 21 Bezirke nicht betroffen.

Nur die Bezirke Gänserndorf, Baden, Lilienfeld und Wr. Neustadt seien von den heftigen Unwettern weitgehend verschont geblieben, bilanzierte Samstagfrüh Franz Resperger, Pressesprecher des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrkommandos.

Umgestürzte Bäume blockierten Bahnstrecke

Am Samstag standen vorerst noch immer 42 Feuerwehren im Einsatz, um Keller auszupumpen und Straßen von Schlamm zu befreien. Die größte Herausforderung stellte sich für die Einsatzkräfte zwischen Schwarzenau und Martinsberg (Bezirk Zwettl). Dort waren vier Feuerwehren damit beschäftigt, Dutzende umgestürzte Bäume von den Gleisen der dortigen Bahnstrecke zu entfernen.

Hausdächer wurden durch Hagelkörner zerstört

Die schwersten Unwetterschäden gab es im Mostviertel, und hier wiederum in Wieselburg (Bezirk Scheibbs), teilte Feuerwehrsprecher Franz Resperger mit. 45 Hausdächer wurden durch tennisballgroße Hagelkörner zerstört. Der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP), selbst Feuerwehrmann, unterstützte die Einsatzkräfte bei der Beschaffung von Abdeckplanen. Über Anordnung von Landesfeuerwehrkommandant Josef Buchta wurde vom Landesfeuerwehrverband in Tulln ein Lkw mit 4.000 Quadratmeter großen Schutzplanen in das Katastrophengebiet beordert.

Arbeiten am Dach

APA/Paul Plutsch

Mannersdorf: Keines der Hausdächer blieb verschont

Enorme Schäden durch Hagelschlag wurden auch aus Mannersdorf (Bezirk Melk) gemeldet. Keines der insgesamt 70 Hausdächer in der Ortschaft blieb laut Resperger verschont. 33 wurden demnach völlig zerstört. In diesem Fall half die Berufsfeuerwehr Wien mit Abdeckplanen aus.

In den Bezirken St. Pölten, Krems und Gmünd kam es nach Blitzschlägen außerdem zu Dachstuhlbränden, die von den Feuerwehren jedoch rasch unter Kontrolle gebracht wurden.

Dorf im Bezirk Melk

APA/Paul Plutsch

Keller überflutet, Straßen vermurt, Bäume ungestürzt

In den 17 vom Unwetter schwer betroffenen Bezirken mussten nicht nur mehr als 100 schwer beschädigte Dächer provisorisch geschlossen, sondern auch mehr als 200 Bäume von Häusern, aus Strom- und Telefonleitungen sowie von Bahngeleisen entfernt werden. 180 Keller standen unter Wasser und mussten ausgepumpt werden. Nicht zuletzt wurden viele Straßen vermurt und waren unpassierbar.

Drei Millionen Euro Schaden durch Unwetter

Die schweren Hagelunwetter richteten auch in der Landwirtschaft enorme Schäden an. Ersten Erhebungen durch Sachverständige der Österreichischen Hagelversicherung zufolge waren 17.000 Hektar Agrarfläche in den Bezirken Melk, Scheibbs, Amstetten, Zwettl, Gmünd, Horn und Waidhofen a.d. Thaya betroffen. Der Gesamtschaden werde auf mehr als drei Millionen Euro geschätzt, hieß es in einer Aussendung.

Pröll und Pernkopf danken für rasche Hilfe

Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) bedanken sich in einer Aussendung bei allen Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr für die rasche Hilfe für alle Betroffenen.

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