Skigebiet Hochkar ist pleite

Über das Skigebiet Hochkar ist am Mittwoch das Konkursverfahren eröffnet worden. Laut KSV 1870 beträgt der Schuldenstand fast zehn Millionen Euro. Das Land könnte gemeinsam mit der Schröcksnadel-Gruppe einsteigen.

Die letzten beiden Winter waren für viele Skigebiete in Niederösterreich schwierig. In der Krise geben die Menschen weniger Geld für den Urlaub aus, das Wetter und die Schneelagen waren nicht immer ideal. Das Hochkar ist am Rückgang des Wintertourismus jetzt vorerst gescheitert.

Waren im Jahr 2008 noch 250.000 Gäste gezählt worden, so waren es im vergangenen Winter nur noch 147.000. Geschäftsführerin Katharina Putz bestätigte den Konkursantrag gestellt zu haben. Um weiter involviert zu sein, fehle Geld von außen, sagt sie.

Weniger Gäste und Investitionen

Am Mittwoch eröffnete das Landesgericht St. Pölten das Konkursverfahren über die Hochkar Sport-GmbH & Co KG. Die Kreditschutzverbände KSV 1870 und Creditreform bezifferten den Schuldenstand mit 9,8 Millionen Euro. Die Aktiva wurden mit 2,2 Millionen Euro beziffert. 26 Dienstnehmer und 70 Gläubiger sind betroffen.

Die geringe Infrastruktur im Umfeld des Skigebiets, der Rückgang im Übernachtungsbereich und signifikante Umsatzeinbußen sind laut Creditreform die Gründe für die Insolvenz. Außerdem seien im Jahr 2005 zwei Lifte um drei Millionen Euro erweitert worden, verbunden mit steigenden laufenden Kosten.

Hochkar im Juni

ORF

„Es ist nunmehr eine Auffanglösung geplant, da eine Unternehmensfortführung durch die Hochkar Sport-GmbH & Co KG - laut Schuldnerangaben - voraussichtlich nicht möglich sein wird“, so der KSV. Ob eine Entschuldung im Rahmen eines Sanierungsplanes realisiert werden könne, bleibe abzuwarten.

Endgültige Klarheit darüber werde erst nach der am 14. August beim Landesgericht St. Pölten anberaumten Prüfungs- und Berichtstagsatzung herrschen. „Ein Sanierungsplan wird nicht in Aussicht genommen. Das vorhandene Vermögen soll verwertet werden“, berichtete Creditreform.

Übernimmt Schröcksnadel das Hochkar?

Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) sagte, dass die NÖ Bergbahnen Beteiligungsgesellschaft (NÖ-BBG) bereits damit beauftragt sei, „sofort Kontakt mit dem Insolvenzverwalter aufzunehmen“. Ziel sei „eine Lösung, die eine nahtlose Weiterführung des Betriebes sichert“.

Das Land sei überdies in intensiven Gesprächen mit der - u.a. auch bereits in Lackenhof am Ötscher tätigen - Schröcksnadel-Gruppe, „die ihr Interesse am Skigebiet Hochkar bekundet hat“, so Bohuslav. „Wir gehen davon aus, dass es mehrere Interessenten für die Weiterführung und den Ausbau des Hochkars geben wird.“ Auch eine zweite Bietergruppe von regionalen Wirtschaftstreibenden soll interessiert sein. Alle Beteiligten versichern, dass der Betrieb am Hochkar nächsten Winter weitergehen soll.

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