Flughafen: „Dritte Piste ist notwendig“

Seit mehr als zwei Wochen ist der Terminal Check in 3 in Betrieb. Erst am Donnerstag wurde er offiziell eröffnet - mit Blick auf die unrühmliche Vergangenheit und die Zukunft. Bei der Veranstaltung sprach man sich einmal mehr für eine dritte Piste aus.

Seit 5. Juni seien im neuen Terminal bereits „mehr als eine halbe Million Passagiere abgefertigt“ worden, betonte Flughafen-Vorstand Julian Jäger - mehr dazu in Nach Turbulenzen: Skylink „gelandet“.Sein Kollege Günther Ofner zeigte sich „sehr sicher“, dass der Airport für das Projekt „weniger als 760 Mio. Euro ausgeben“ werde. Ausgegangen sei man von 830 Millionen Euro.

Pröll: „Weichen optimal gestellt“

Zufrieden zeigten sich am Donnerstag die Landeshauptleute Erwin Pröll (ÖVP) und Michael Häupl (SPÖ) als Eigentümervertreter. Er gehe davon aus, dass die Weichen auf dem Flughafen nun „optimal gestellt sind“, so Niederösterreichs Landeschef. Er habe daher „ein gutes Gefühl, was die weitere Entwicklung angeht“. Den Verantwortlichen auf dem Airport wünschte Pröll „strategische Klugheit“, unternehmerischen Geist und, dass „nach strengen kaufmännische Regeln gearbeitet“ werde. „Negative Schlagzeilen brauchen wir nicht mehr.“

Hameseder, Pröll, Häupl

APA/Georg Hochmuth

Aufsichtsratsvorsitzender Erwin Hameseder, Landeshauptmann Erwin Pröll und Bürgermeister Michael Häupl (v.l.)

Häupl sprach von einer dreifachen Bedeutung des Flughafens für die Stadt Wien: als Betrieb und Arbeitgeber, für die wirtschaftliche Entwicklung und für den Tourismus. Die Vergangenheit wolle er dort belassen, wo sie hingehöre - „bei den Historikern, allfällig bei den Rechtsanwälten“.

Flughafen wird Wiedergutmachung verfolgen

Der Blick sei „ausschließlich in die Zukunft gerichtet“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Erwin Hameseder. Allerdings werde die Flughafen Wien AG Schadenswiedergutmachung für das Haus „mit aller Konsequenz verfolgen“. 15 Millionen Euro an Schadenersatzzahlungen seien bereits „erkämpft“ worden, fügte Ofner hinzu - mehr dazu in Skylink: Auf Schadenersatz geeinigt. Weil „Check-in 3“ natürlich Kosten verursache, werde das Projekt kurzfristig das Ergebnis belasten.

Heuer werden 22 Millionen Flugpassiere erwartet

Jäger bezeichnete „Kinderkrankheiten“ in einem neuen Terminal als „normal“. An der Behebung werde intensiv gearbeitet. Gleichzeitig kündigte der Vorstand an, dass der Flughafen auch in diesem Jahr wachsen werde. Er gehe von vier bis fünf Prozent aus, was 22 Millionen Passagiere zu Jahresende bedeuten werde. Wien sei „nicht mehr ein ‚schnuckeliger‘ Flughafen, sondern ein mittelgroßer Hub“.

Vorstand

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Airport-Vorstände Julian Jäger und Günther Ofner, Landeshauptmann Erwin Pröll, Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzender Erwin Hameseder (v.l.n.r.)

Mit dem Blick in die Zukunft bezeichnete Jäger die dritte Piste als „wesentliches Projekt“. Der Bescheid erster Instanz werde in den kommenden Monaten erwartet. Eine Entscheidung über einen Bau werde nicht vor 2015/16 fallen, eine Inbetriebnahme wäre 2020/21 möglich.

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