Heftige Unwetter im Bezirk Horn
Umgestürzte Bäume, Vermurungen, Keller unter Wasser, Blitzeinschläge - die Liste der Alarmierungen in der vergangenen Nacht war lang. Insgesamt 162 Einsätze vermerkte die Landeswarnzentrale, alleine 80 davon im Bezirk Horn. Bis zu 100 Häusern waren alleine in vier Gemeinden betroffen.
Parkhaus musste evakuiert werden
Die Wassermassen rissen unter anderem einen Kanal auf, der nun erneuert werden muss. Weil die Taffa über ihre Ufer trat, musste auch ein Parkdeck geräumt werden. „Fünf bis zehn Meter hätten gefehlt“, berichtet Bezirksfeuerwehrkommandant Werner Loidolt über den Einsatz, „wir konnten das Parkhaus aber rechtzeitig sichern, sodass es nicht überschwemmt wurde.“

ORF/Helmut Stamberg
Das Parkdeck in Horn wäre fast überschwemmt worden
In Brunn an der Wild gingen laut Feuerwehr 100 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb kürzester Zeit nieder. Auch in Messern und Sitzendorf hatten die Bewohner mit enormen Wassermassen zu kämpfen. „Plötzlich hat sich der Hof mit Wasser gefüllt und es ist wie ein Fluss durch den Hof gekommen und hat die Hoftore aufgemacht. Jetzt ist alles weg. Auch ein paar Tiere sind gestorben“, erzählt ein betroffener Landwirt aus Sitzendorf.

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Straßen und Gärten wurden vermurt
Im Laufe der Nacht verlagerten sich die Unwetter weiter Richtung Horn. Besonders betroffen war etwa St. Bernhard-Frauenhofen. Dort ist unter anderem ein Kindergarten unter Wasser gestanden und zahlreiche Straßen waren nicht befahrbar. Einige sind nach wie vor gesperrt, weil sie unterspült wurden. Wie viele Gebäude Schäden davongetragen haben, steht derzeit noch nicht fest. In ganz Niederösterreich ermittelt jetzt eine Schadenskommission, um das Ausmaß der Schäden abzuschätzen. Landesrätin Barbara Schwarz kündigte bereits Zahlungen aus dem Katastrophenfonds an.

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Die Feuerwehr musste zahlreiche Keller auspumpen
500 Haushalte durch Blitzschlag ohne Strom
Es gab auch zahlreiche Blitzeinschläge. Das führte am Donnerstagabend etwa zu einem Stromausfall in Stockerau. Brände habe es aber keine gegeben, so die Feuerwehr.
Neben dem Bezirk Horn waren auch die Bezirke Scheibbs, Melk und Amstetten stärker betroffen. Das Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten berichtet über Hagel, starke Regenfälle sowie Sturm und zahlreiche Blitzeinschläge. Die Einsatzkräfte hatten dort ebenfalls mit überfluteten Kellern und umgestürzten Bäumen zu kämpfen. In ganz Niederösterreich waren rund 1.500 Feuerwehrleute im Einsatz.
Hangrutsch in Aspang
Die schweren Regenfälle sorgten aber auch für einen Einsatz bei einem Hangrutsch in Aspang (Bezirk Neunkirchen). Von einer Waldböschung ausgehend, wurden Tonnen von Schlamm talwärts bewegt. Kleinere Bäume und Sträucher wurden durch die Schlammlawine einfach mitgerissen. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr war hier drei Stunden im Einsatz.

Patrik Lechner/Einsatzdoku.at
In Aspang kam es zu einem Hangrutsch
Links:
- Unwetter: Feuerwehr im Dauereinsatz (9.7.2012)
- Großeinsatz nach heftigen Unwettern (8.6.2012)
- Unwetter: Hilfe aus Katastrophenfonds (11.6.2012)