Pöchlarn: Suche nach Schuldigen läuft

Nach dem Unglück beim Mittelalterfest in Pöchlarn ermittelt jetzt die Polizei, ob es Schuldige gibt. Nach dem Fest wurde Kritik laut, wonach das Gelände früher geräumt werden hätte müssen. Ein Mann starb, zwölf weitere Menschen wurden verletzt.

Das Unwetter überraschte die fast 400 Besucher des Mittelalterfests im Schlosspark von Pöchlarn. Innerhalb weniger Minuten zog am späten Samstagnachmittag das Gewitter mit heftigen Sturmböen auf. Äste fielen auf mehrere Zeltdächer und Menschen. Ein 51-jähriger Trafikant aus Pöchlarn erlag in der Nacht auf Sonntag, einer weiterer Schwerverletzter Montagabend im Spital seinen Verletzungen. Elf weitere Menschen wurden verletzt.

„Ob es Schuldige gibt, muss erst erhoben werden“

Schon unmittelbar nach der Veranstaltung wurde Kritik laut. Das Unwetter sei vorhersehbar gewesen, man hätte die Besucher warnen und das Gelände vorzeitig räumen müssen, meinten einige Besucher. Anton Tiefenbacher von der Polizei in Pöchlarn wies diese Kritik am Sonntag zurück: „Das Zeitfenster war zu kurz.“

Der Schlosspark gehört der Gemeinde und gilt als Naturdenkmal, die Bäume im Park sind sehr alt. „Sie werden jedes Jahr von Fachkräften kontrolliert. Hier ist es letztlich auch die Sache des zuständigen Mitarbeiters der BH. Erst vor kurzem gab es die letzte Kontrolle, etwa vor drei Monaten“, sagte Alfred Bergner, Bürgermeister von Pöchlarn. Man habe nicht ahnen können, dass die Bäume ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Der Unfall wird jetzt von der Polizei untersucht. „Ob es Schuldige gibt, muss erst erhoben werden. Das kann ich derzeit nicht sagen“, sagte der Polizist. Der Schlosspark bleibt jedenfalls vorerst gesperrt.

3.000 Feuerwehrleute im Einsatz

Die Unwetter hielten die Einsatzkräfte im ganzen Land auf Trab. Am Samstag waren mehr als 3.000 Feuerwehrleute im Einsatz, am Sonntag waren die Feuerwehren im Süden gefordert - mehr dazu in Unwettereinsätze auch am Sonntag. In der Steiermark waren mehr als 30 Menschen nach schweren Gewitter am Kreischberg in Gondeln eingeschlossen - mehr dazu in Nach Unwetter Menschen aus Gondeln gerettet.