Heißes Finale beim FM4 Frequency

Untertags heizten Temperaturen um die 30 Grad und Bands wie Blood Red Shoes oder die Bloc Party den Fans am letzten Tag des FM4 Frequency ein. Am Abend sorgten die Sportfreunde Stiller und The Cure für ein heißes Festivalfinale.

Hunderte Fans hatten sich bereits eine halbe Stunde vor dem Auftritt der Sportfreunde Stiller angestellt, um in den vorderen Zuschauerbereich der Space Stage zu gelangen. Die bayerischen Spaßkanonen trafen schließlich direkt ins Herz.

Nicht minder unterhaltsam und dennoch politisch war das Konzert der britischen Band Bloc Party. Sie sind zwar doppelt so alt wie der durchschnittliche Frequency-Besucher, standen aber in kurzer Hose und Comic-T-Shirt auf der Bühne. Bloc Party wurden vom ersten Ton an frenetisch gefeiert, bekannte Mitsing-Nummern wechselten sich mit Songs vom am Freitag erscheinenden, programmatisch betitelten Album „Four“ ab. „Kettling“ (Einkesseln, Anm.) widmete Sänger Kele Okereke den vor wenigen Tagen in Russland verurteilten drei Musikerinnen der regierungskritischen Punkband Pussy Riot. Auch andere Bands verkündeten ihre Solidarität mit den verhafteten Sängerinnen.

Passend zur später einbrechenden Dunkelheit wurden groovende Jazz-und House-Töne geboten, als der Linzer Shootingstar Parov Stelar mit seinen Musikern auf der Green Stage stand.

Robert James Smith von der Band "The Cure" am Frequency 2012

APA/Herbert P. Oczeret

The Cure standen mehr als zwei Stunden auf der Bühne

The Cure als nimmermüder Headliner

Den Abschluss bildeten schließlich The Cure. Ein älterer Mann geht langsam auf die Frequency-Bühne, nimmt bedächtig die Gitarre in die Hand - und singt wie ein Junger von der unerreichbaren Liebe. „Wir haben so wenig Zeit, ich kann gar nichts sagen“, lässt der mittlerweile 53-jährige grauhaarige Pumuckl das Publikum wissen. Der Gig dauerte dennoch fast zweieinhalb Stunden. Die nimmermüden Headliner wollten die Bühne in der Nacht auf Sonntag gar nicht verlassen, nach einem fulminanten Auftritt bat Frontman Robert Smith noch die Presse in den Backstagebereich.

„Live-Auftritte mache ich immer noch gern“, sagte der Künstler. Bis zum nächsten Sommer stünden noch mehrere Shows auf dem Programm. Was danach passiert, wisse er nicht. Er wolle jedenfalls nicht auch noch in Jahren touren. „Ich möchte ein ruhmvolles Ende.“ Der Sänger antwortete stets ausufernd - einzig die Frage, ob die Chance besteht, dass die britische Band noch einmal ein Album veröffentlicht, quittierte er knapp: „Absolut nicht.“

The xx, Landsleute von The Cure, hatten zuvor den Boden für die Headliner bereitet: Sie spielten eindringliche Lieder, die passend zum letzten Frequency-Tag an Abschiednehmen erinnerten.

Durch Hitze mehr Kreislaufschwächen

Jene Festivalbesucher, die am letzten Tag des FM4 Frequency in St. Pölten nicht gerade vor der Bühne jubelten, nutzten die Möglichkeit, sich in der Traisen abzukühlen. Denn untertags herrschten am Festivalgelände hochsommerliche Temperaturen von teilweise mehr als 30 Grad.

Das hielt auch die Rettung in Atem. Das Rote Kreuz hatte bis Samstagabend bei insgesamt 2.100 Versorgungen gehalten. Neben den bekannten Verletzungsmustern wie Schnittwunden und Prellungen kämen heute vermehrt Kreislaufschwächen zur Behandlung, während allergische Reaktionen nach Insektenstichen heuer ausbleiben. Ernsthafte Erkrankungen oder schwere Verletzungen habe es nicht gegeben.

Ein Einsatzleiter der Rettung beobachtet während eines Konzertes auf der "Space Stage" die Festivalgäste, im Rahmen des FM4 Frequency Festivals 2012.

APA/Herbert P. Oczeret

Auch die Polizei zieht eine gelassene Bilanz: Bisher sei - außer „üblichen“ kleineren Diebstählen - „nichts Besonderes“ vorgefallen, hieß es beim Stadtpolizeikommando.

Vorfälle wie im Vorjahr, als gefälschte Tickets in Umlauf gebracht wurden, gebe es heuer nicht. Beim Frequency 2011 waren mehrere Verdächtige aus England festgenommen worden, acht Briten und ein Österreicher mussten sich deshalb in St. Pölten vor Gericht verantworten - mehr dazu in Gefälschte Tickets: Neun Schuldsprüche

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