Pestizide im Grundwasser: BH prüft

Nachdem das Grundwasser im Raum Korneuburg massiv mit Pestiziden belastet ist, kann sich die Bezirkshauptmannschaft die Kontaminierung noch immer nicht erklären. Die Umweltschutzorganisation Global 2000 hat nun Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Nach wie vor ungeklärt ist, wie es zur Verseuchung des Grundwassers im Bereich zwischen Leobendorf und Korneuburg mit Herbiziden gekommen ist. Bereits vor zwei Jahren wurde das Grundwasser durch einen anderen Giftstoff verunreinigt, die neuerliche Kontaminierung, die Anfang dieses Monats bekannt geworden ist, kann sich die Bezirkshauptmannschaft noch immer nicht erklären. Es geht um Chlopyralid, das ist ein Unkrautvernichtungsmittel, das in einer mehr als 500-fachen Überdosis im Grundwasser enthalten sein soll. Das haben Messungen von Global 2000 ergeben.

Gefahr für Menschen?

Die Bezirkshauptmannschaft Korneuburg überprüft jetzt, ob diese Messungen stimmen und ob es Gefährdungen für Menschen gibt, wenn sie das Grundwasser verwenden, sagt Bezirkshauptmann Waltraud Müllner Toifl. Sie bestätigt, dass schon vor zwei Jahren ein anderes Insektizid im Grundwasser entdeckt wurde. Verursacher sei damals die Pflanzenmittel- und Pharmafirma Kwizda gewesen. Der Austritt sei damals bei Bauarbeiten geschehen, deshalb habe man auch Sperrbrunnen mit Filteranlagen errichtet.

Ergebnis in einigen Wochen

Seit damals wird das verunreinigte Grundwasser in den Donaugraben geleitet. Das ist, so gibt Müllner Toifl zu, die Sanierungsmethode, die die Sachverständigen vorgeschlagen haben. Die Bewilligung dafür habe die Bezirkshauptmannschaft erteilt. Weil jetzt aber wieder ein Pestizid im Grundwasser entdeckt worden ist, ist die Einleitung in den Donaugraben gestoppt worden. Man habe noch keine Spur vom Verursacher, sagt Toifl.

Das Grundwasser werde jetzt sehr sorgfältig untersucht,in einigen Wochen sei mit dem Ergebnis zu rechnen. Bis dahin wird empfohlen das Grundwasser weder zu trinken noch es zum Gießen zu verwenden.