Waidhofen/Thaya hat die meisten Autos

Im Bezirk Waidhofen an der Thaya im nördlichen Waldviertel gibt es gemessen an der Bevölkerung die meisten Autos. Das ergab eine Erhebung des Verkehrsclub Österreich. Von 1.000 Einwohnern besitzen dort 666 einen Pkw.

Die hohe Autodichte im Bezirk Waidhofen an der Thaya hat laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zwei Gründe. Zum einen ist das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ausreichend. Zum anderen ist das Gebiet stark zersiedelt. Das bedeutet, die Wege sind ungleich länger.

Bezirk Wien-Umgebung hat die niedrigste Autodichte

Die niedrigste Autodichte in Niederösterreich hat der Bezirk Wien-Umgebung vorzuweisen. Auf 1.000 Einwohner kommen dort 500 Autos. Österreichweit herrscht in der Bundeshauptstadt Wien die niedrigste Autodichte.

NÖ-Bezirke mit dem höchsten Pkw-Motorisierungsgrad:

  • Bezirk Waidhofen/Thaya: 666 Pkw pro 1.000 Einwohner
  • Bezirk Zwettl: 649
  • Bezirk Mödling: 649
  • Bezirk Horn: 647
  • Bezirk Mistelbach: 641
  • Bezirk Gmünd: 636
  • Bezirk Tulln: 630
  • Bezirk Krems Land: 625
  • Bezirk Korneuburg: 620
  • Bezirk Gänserndorf: 619
  • Bezirk Hollabrunn: 618

(Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2012)

Im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus kommen auf 1.000 Einwohner überhaupt nur 303 Vehikel. Überall außer in Wien und Graz ist die Autozahl seit dem Jahr 2005 stärker gewachsen als die Bevölkerung. „Mit Ausnahme Wiens ist in Österreich beim Autobesitz ein Ost-West-Gefälle festzustellen. In Niederösterreich und im Burgenland ist die Zahl der Pkw pro 1.000 Einwohner deutlich höher als in Vorarlberg und Tirol“, so VCÖ-Experte Markus Gansterer in einer Aussendung. Auf 1.000 Burgenländer kommen ganze 618 Autos, in Niederösterreich sind es 612 Pkw.

Die Wiener sind hingegen deutlich weniger auf ein eigenes Auto angewiesen (389 Pkw pro 1.000 Einwohner). Gegenüber dem Jahr 2005 ist die Pkw-Dichte in 20 von 23 Hauptstadtbezirken gesunken. Außerhalb Wiens ist der Motorisierungsgrad in Innsbruck (444) und Graz (472) am geringsten. In der steirischen Landeshauptstadt ist die Autodichte seit 2005 um 2,2 Prozent zurückgegangen.

VCÖ für Ausbau des öffentlichen Verkehrs

Der VCÖ plädierte am Mittwoch erneut für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie ein Öffi-Ticket für alle Beschäftigten. „Ein dichtes Bahn- und Busnetz verringert die Kosten für die Haushalte drastisch, weil sie mit einem statt zwei Autos pro Haushalt auskommen“, so Gansterer.

In Österreich gibt es laut VCÖ rund eine Million Zweitautos, die im Schnitt rund 8.300 Kilometer im Jahr fahren und Gesamtkosten von jeweils etwa 4.000 Euro verschlingen. In ganz Niederösterreich gibt es rund 990.000 Autos - das sind um fast 100.000 mehr als noch im Jahr 2005.

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