Jeder Fünfte wirft Essen leichtfertig weg
Dass die Niederösterreicher zu den „leichtfertigen Wegwerfern“ zählen, das hat Motivforscherin Sophie Karmasin in einer Studie erhoben, die sie laut einer Aussendung gemeinsam mit Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) am Montag vorstellte. „Zu viele genießbare Lebensmittel landen im Müll. Jährlich sind das fast 30 Kilogramm pro Haushalt im Wert von etwa 300 Euro“, so Pernkopf. Nur 14 Prozent der Niederösterreicher wüssten, wie wertvoll diese Menge sei.
Viele Gründe, einer davon: Fehlplanung
Karmasin beschäftige sich auch mit den Gründen für die Vernichtung von Lebensmittel in unserer Wegwerfgesellschaft. „Die Gründe für das Wegwerfen sind vielfältig. Fehlplanung bei Einkäufen, zu große Einkäufe, Vergessen und gesundheitliche Bedenken stehen im Vordergrund“, so Karmasin.
Nicht nur „rationale Gründe“ wie Schimmelbildung, Mindesthaltbarkeitsdatum und gesundheitliche Bedenken würden eine Rolle spielen, sondern laut 57 Prozent der Befragten auch fehlende Essgelegenheit, mangelnder Gusto (51 Prozent) oder gar Platzmangel im Kühlschrank (26 Prozent).
Mehr als die Hälfte will weniger wegschmeißen
Das eigene Wegwerfverhalten werde oft viel geringer als in anderen Haushalten eingeschätzt. Besonders die 16 bis 19-Jährigen neigen laut Studie extensiv dazu. Immerhin 62 Prozent der Niederösterreicher wollen eigentlich weniger wegschmeißen. Unterstützt sollen sie dabei auch in Zukunft vom Land werden.
Infotafeln in den Müllräumen und Aufkleber auf Mülltonnen etwa sollen zum Denken anregen, so Pernkopf. Auch 10.000 Mitteilungshefte mit Umwelttipps werden in ganz Niederösterreich verteilt und Kooperationen mit Jugendfestivals verstärkt.