Alte Kinos mit neuen Konzepten

25 Kinos gibt es derzeit in NÖ, viele kämpfen aber ums Überleben, vor allem die kleineren. Die Auslastung liegt teilweise bei nur fünf Prozent. Um das Kino im Ort dennoch nicht zu verlieren, setzen manche von ihnen jetzt auf ganz neue Konzepte.

Vor etwa fünfzig Jahren hat es in fast jedem Ort ein Kino gegeben. Doch dann kam der Fernseher und viele Lichtspielhäuser mussten zusperren. Das Kinosterben ging in den vergangenen Jahren weiter. Kleine Kinos mussten Großkinos weichen. In Mödling etwa gibt es kein Kino, deshalb hat Familie Kilgus dort ihr eigenes errichtet, das Sofakino.

Sofakino in Mödling

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Sofakino in Mödling

„Wir spielen eigentlich Filme die man sich auch alleine zu Hause anschauen könnte, aber wir merken immer, dass die Leute gerne kommen und sobald einer anfangt zu lachen, lachen alle und gemeinsam lachen ist viel schöner als alleine zu Hause im Wohnzimmer zu lachen“, sagt Geraldine Kilgus. Bis das Sofakino aufsperren durfte, war es ein langer Weg, denn man darf Filme auf DVD nicht öffentlich präsentieren. „Wir haben jetzt eine Lizenz, die uns ermöglicht die DVD´s zu spielen. Wir dürfen aber keinen Eintritt verlangen“, sagt Kilgus.

Die Lizenz in der Höhe von 800 Euro pro Jahr kommt durch den Verkauf von zusätzlichen Artikeln herein - im Schnitt bezahlen die Besucher für ein Sofa 20 Euro. Einmal im Monat wird ein Film gezeigt und dann ist das Sofakino voll.

Neue Richtung: Umbruch in Baden

Voll ist das Beethoven Kino in Baden nur selten. Dort werden Blockbuster gezeigt, ebenso wie im nahen modernen Megakino in der SCS. Michael Göbharter will das letzte Kino von Baden retten und hat eine Initiative gestartet. „Die Mobilisierung der Bevölkerung sah so aus, dass ich Gutscheine für das nächste Jahr verkauft habe – das Feedback war großartig.“ So sollen rund 150.000 Euro als Vorfinanzierung zusammenkommen.

Unklar ist ob das Beethovenkino übernommen werden kann, sonst wird ein anderer Standort gefunden. Das neue Kino soll ein Programmkino werden. So ein Programmkino ist auch das 20 Minuten entfernte Cinexx Berndorf, das Mitte Jänner zusperrt. Der Grund: zu wenige Besucher.

„Man sucht Nischen wo man sich als kleinerer Betrieb etablieren kann, aber auch dieses Programmkino funktioniert nicht überall", sagt Franz Lampesberger, der Obmann der Fachgruppe Kino von der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Die Betreiber des Cinexx planen jetzt ein fahrendes Cirkuskino. Mehr wird derzeit noch nicht verraten. In Baden ist man aber optimistisch, dass das neue Kino nicht dasselbe Schicksal wie jenem in Berndorf ereilt. „Wir haben auch Late Night-Programme vor, etwa Ladies oder Men Nights, auch Oper im Kino ist ein Trend“, sagt Göbharter von der Initiative Kino Baden.

Sujetbild Kino

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Allentsteig errichtet Kino für Veranstaltungen

Von Glamour ist in Allentsteig nicht viel zu sehen. Das ehemalige Kino und Kulturzentrum Avalon ist eine Baustelle. Im nächsten Jahr soll das Kreativ-, Kino- und Veranstaltungsgebäude fertig sein.

"Im Moment haben wir 29 Kulturinitaiven die sich für dieses Projekt interessieren“, so Reinhard Pölzl vom Kulturverein Alive. Ein paar Überbleibsel vom alten Kino sind noch da. Bis zu 400.000 Euro müssen noch investiert werden. Man ist zuversichtlich, Leute ins Lichtspiel Allentsteig zu bringen. „Solang da irgendwas passiert, ist es nicht abhängig von Besucherzahlen, ob es Erfolg hat oder nicht“ meint Pölzl. Aber bis dahin ist es wohl noch ein steiniger Weg.

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