Kührer: Drogenrückstände entdeckt

Im Kriminalfall Julia Kührer sind dem Wochenmagazin „News“ zufolge neue Erkenntnisse aufgetaucht. Demnach habe man nun doch Drogenrückstände in den sterblichen Überresten des Mädchens entdeckt.

Ein toxikologisches Ergänzungsgutachten habe nun doch Drogen-Rückstände in der Leiche der 16-Jährigen festgestellt. Laut einem Vorab-Bericht des Nachrichtenmagazins soll es sich dabei um Methamphetamine handeln - ein Bestandteil von Crystal Meth, das der in U-Haft befindliche Verdächtige Michael K. in Kührers Heimatort Pulkau und Umgebung an die dortigen Jugendlichen weitergegeben haben soll.

Entscheidung über Anklage im Februar

Friedrich Köhl von der Staatsanwaltschaft Korneuburg will den Bericht weder bestätigen noch dementieren. „Wir wollen nicht zu viel über die Medien ausrichten, damit es zu keiner medialen Vorverurteilung durch die Medien vor der Hauptverhandlung kommt“, sagt er gegenüber noe.ORF.at. Die letzten Gutachten sollen bis Februar fertig sein. „Dann ist aus Sicht der Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren abgeschlossen“, sagt Köhl. Danach wird die Anklage ausgearbeitet und eingebracht. Einen Prozess könnte es damit noch vor dem Sommer geben. Für den Verdächtigen Michael K. steht Ende kommender oder Anfang der darauffolgenden Woche die zweite Haftprüfung an. Im Fall einer Bewilligung würde sich die U-Haft um zwei Monate verlängern.

Der Anwalt von Michael K., Fahrit Rifaat, schließt aus, dass sein Mandant Jugendliche in Pulkau mit Crystal versorgt haben soll. Er bestätigt jedoch, dass Methamphetamine in den sterblichen Überresten von Julia Kührer festgestellt wurden. Die Behauptungen gegen seinen Mandanten seien jedoch nur „vage Äußerungen“, so Rifaat.

Verdächtiger vor etwa einem Monat festgenommen

Michael K. war bereits nach der Auffindung des Skelettes der fünf Jahre vermisst gewesenen Julia Kührer aus Pulkau im Weinviertel Ende Juni 2011 festgenommen worden. Die sterblichen Überreste des Mädchens waren in einem Erdkeller auf seinem Grundstück im nahen Dietmannsdorf entdeckt worden. Aufgrund der damaligen Beweislage wurde der Verdächtige jedoch nach 48 Stunden vom Haftrichter entlassen, zumal keine Verbindung zwischen ihm und dem Opfer nachgewiesen werden konnte. Vor rund einem Monat wurde der Mann aufgrund neuer Spuren in U-Haft genommen.

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