Zahl der Asylanträge stark gestiegen

Die Zahl der Asylanträge ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Österreichweit wurden 17.415 Ansuchen gestellt, gegenüber dem Jahr 2011 sind das um 20,8 Prozent mehr. In Traiskirchen sind aktuell 533 Asylwerber untergebracht.

Die Zahl der Flüchtlinge, die momentan im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Bezirk Baden) leben, reduzierte sich in den vergangenen zwei Monaten somit auf ein Drittel. Zu „Spitzenzeiten“ waren es um 1.000 Asylwerber mehr als vereinbart - mehr dazu in Traiskirchen: Immer noch 1.400 Asylwerber.

Afghanen stellten die meisten Asylanträge

Von den 17.415 Asylanträgen im vergangenen Jahr wurden alleine 4.003 von Flüchtlingen aus Afghanistan gestellt. Dahinter folgen Bürger der Russischen Föderation (3.098) vor Pakistanis (1.827) und Syrern (922). Bei Flüchtlingen aus Syrien ist der Anstieg wegen des Bürgerkrieges augenfällig, 2011 suchten 422 Syrer in Österreich um Asyl an.

Syrer hatten auch gute Chancen, tatsächlich in Österreich bleiben zu können. In 81 Prozent aller Fälle wurde im vergangenen Jahr Asyl gewährt. Ebenfalls mehrheitlich positiv entschieden wurden Anträge aus dem Iran (73 Prozent) und Somalia (60 Prozent). Insgesamt wurde 2012 in 15.819 rechtskräftigen Entscheidungen 3.505 Mal Asyl gewährt.

Asylwerber

APA / Hans Klaus Techt

Der deutliche Anstieg um fast 21 Prozent sei auf die „Situation in den Herkunftsländern“ zurückzuführen, heißt es aus dem Innenministerium. Und so wurden in jedem einzelnen Vergleichsmonat mehr Asylanträge gestellt als 2011. Die meisten waren es im Oktober, nämlich 2.117. Besonders auffällig ist der Anstieg gegenüber 2010, als nur 11.012 Ansuchen gestellt wurden. Andererseits gab es auch schon einen viel größeren Andrang, speziell im Jahr 2002 mit 39.354 Anträgen.

Rucksack bei offenen Verfahren wächst wieder

Ins Stocken geraten ist angesichts der steigenden Antragszahl der Abbau von Verfahren. Ende 2012 waren 21.806 offen, Ende 2011 waren es 20.580. Das bedeutet, dass erstmals seit langem am Jahresende wieder mehr Verfahren offen waren als zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahres.

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