Rosenkranz: „Keine Arbeitserlaubnis für Asylwerber“

Zum zweiten Mal tritt Barbara Rosenkranz als Spitzenkandidatin der FPÖ bei der NÖ-Wahl an. Im „NÖ heute“-Interview spricht sie sich für Grenzkontrollen, mehr direkte Demokratie und gegen eine Arbeitserlaubnis für Asylwerber aus.

Auf einigen Wahlplakaten der FPÖ sind schemenhaft dunkle Gestalten zu sehen. Darauf angesprochen sagt FPÖ-Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz im Gespräch mit ORF NÖ-Chefredakteurin Christiane Teschl: „Das Problem ist düster. Es lässt sich nun mal nicht fröhlich darstellen, wenn jeder achte Haushalt in Niederösterreich mittlerweile Opfer eines Verbrechens geworden ist.“

Für Rosenkranz steht fest, dass es so nicht weitergehen könne. Sie sei davon überzeugt, dass viele Menschen deswegen auch einen Wechsel wollen. „Wir sagen ganz klar: Zur Bekämpfung der Kriminalität muss es endlich vernünftige Maßnahmen geben. Das Problem gehört an der Wurzel gepackt. Die Kriminellen dürfen erst gar nicht in unser Land kommen. Deswegen fordern wir die Wiedereinführung von Grenzkontrollen.“

Für Direktwahl des Landeshauptmanns

Rosenkranz will auch die direkte Demokratie in Österreich stärken, nach dem Vorbild der Schweiz. Besonders wichtig ist ihr dabei die direkte Wahl des Landeshauptmanns. „Der Wahlschwindel soll nicht mehr stattfinden, dass auf den Plakaten steht: ‚Wählen Sie Erwin Pröll zum Landeshauptmann.‘ Das geht ja gar nicht, man wählt den Landtag.“ Daher fordert die FPÖ-Spitzenkandidatin ein großes Demokratiepaket.

Barbara Rosenkranz

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Über Arbeitserlaubnis: „Würde Zuzug ankurbeln“

Das zweite entscheidene Thema liegt für Rosenkranz im Asylwesen. Für die Politikerin könne das Asylrecht mittlerweile nicht mehr auf den Kerngedanken zurückgeführt werden. „Asyl ist Schutz vor Verfolgung auf Zeit und nicht, und da ist die wirkliche Kritik auch anzusetzen, ein Ticket für ungeregelte Einwanderung und das ist es ja längst“, so Rosenkranz.

„Deswegen fordern wir endlich Ordnung auch in diesem Bereich und einer der ganz entscheidenden Verbesserungsvorschläge muss es auch sein: Wir müssen wissen, wer sich hier befindet, wenn 20 Prozent abtauchen.“ Solange die Identität einer Person nicht feststehe, könne man die Asylwerber „nicht ihrer Wege ziehen lassen“. Ganz klar spricht sich die FPÖ-Spitzenkandidatin gegen eine Arbeitserlaubnis für Asylwerber aus, „das würde den Zuzug ungeheuer ankurbeln“.

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Rosenkranz: „FPÖ wird drittstärkste Partei bleiben“

Ziel der FPÖ NÖ sei es, die absolute Mehrheit zu brechen, Rosenkranz spricht sich für Veränderung in Niederösterrreich aus. „Das Prinzip, wenn die Argumente versagen, wir sind die Mehreren und stimmen einfach trotzdem ab, hat in vielen Bereichen zu sehr schlechten Entwicklungen geführt, so quasi zu einer Klarheit der Fehlentwicklungen. Schauen sie sich die Spekulationsgeschäfte an, schauen sie sich den Skylink an. Es ist notwendig, dass das Argument wieder seinen Rang erhält und obsiegen kann.“

Rosenkranz ist überzeugt, dass die FPÖ drittstärkste Partei bleiben wird. „Wir streben einen ordentlichen Zuwachs an und beschäftigen uns auch mit den wirklich wichtigen Themen im Lande“, sagt Rosenkranz. Der „Kampf um persönliche Eitelkeiten“ werde das Land nicht weiterbringen, sagt Rosenkranz in Anspielung auf das Duell zwischen Landeshauptmann Erwin Pröll und Frank Stronach.

TV-Hinweis

Das Interview mit Barbara Rosenkranz sehen Sie in „NÖ heute“ um 19.00 Uhr in ORF 2.

Persönliches über Barbara Rosenkranz

Barbara Rosenkranz wurde am 20. Juni 1958 geboren, sie ist verheiratet und zehnfache Mutter, und lebt in Harmannsdorf (Bezirk Korneuburg). Bei den NÖ Freiheitlichen hat Rosenkranz bereits mehrere Funktionen ausgeübt: Abgeordnete zum NÖ Landtag (1993 bis 2002), Landesparteiobmann-Stellvertreterin (1996 bis 2003), Landesparteisekretärin (1998 bis 1999), geschäftsführende Klubobfrau des NÖ Landtagsklubs (2000 bis 2001), danach bis Herbst 2002 Klubobfrau.

Von Dezember 2002 bis 2008 gehörte Rosenkranz dem Nationalrat an, danach wechselte sie als Landesrätin nach Niederösterreich. Seit 2003 ist sie Landesparteiobfrau der NÖ Freiheitlichen, seit 2005 auch eine Stellvertreterin von Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache. Sie tritt bei der NÖ-Wahl bereits zum zweiten Mal als Spitzenkandidatin der FPÖ an.

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