Kriminalität: Internetbetrug nimmt zu

Der Kampf gegen Kriminalität im Internet bleibt die größte Herausforderung für die Polizei in NÖ. Das zeigt die Kriminalitätsstatistik für 2012. Insgesamt wurden im Vorjahr 79.247 Delikte angezeigt, das sind um 613 mehr als 2011.

Die Internetkriminalität bleibt für die Ermittler das größte Sorgenkind. Im Vorjahr explodierte die Zahl der Delikte, Steigerungen von bis zu 300 Prozent wurden registriert. In absoluten Zahlen liegt man bei fast 1.000 Betrugsfällen im Vorjahr. Daher nimmt die Polizei Kriminalitätsformen im Internet in den kommenden Monaten besonders stark ins Visier und kündigt eine Zusammenarbeit mit Experten des Bundeskriminalamtes an.

Neben Betrugsdelikten im Internet gab es im Vorjahr auch bei Einbruchsdiebstählen einen Anstieg im Vergleich zu 2011. Meist hatten es die Täter auf Baustellen, Lagerplätze, Nebenwohnräume und Einfamilienhäuser abgesehen.

Alarmanlagen schrecken ab

2012 wurden um 254 mehr Einbrüche in Wohnhäuser verzeichnet als im Jahr davor. Der Polizei ist es noch nicht gelungen, diese Delikte zurückzudrängen. Landespolizeidirektor-Stellvertreter Franz Popp betonte jedoch, dass Alarmanlagen die größte Abschreckung für Einbrecher darstellen. Diese Erkenntnis stamme von den Tätern selbst: „Faktum ist, dass Einbrecher – das wissen wir aus Befragungen – Häuser und Wohnungen meiden, wenn sichtbar Alarmanlagen angebracht sind“, so Popp.

Einen Anstieg der Kriminalität in Niederösterreich seit Wegfall der Schengen-Grenzen weist Landespolizeidirektor Franz Prucher scharf zurück: „Das ist objektiv falsch. 2004 hatten wir noch Grenzkontrollen, damals hatten wir 94.662 Straftaten. Wenn man sich das Ergebnis des Jahres 2012 anschaut, so haben wir um 15.000 Straftaten weniger.“

613 Delikte mehr als 2011

Insgesamt ist die Kriminalität in Niederösterreich von Jänner bis Dezember 2012 im Vergleich zum selben Zeitraum 2011 um 0,8 Prozent gestiegen. In Zahlen bedeutet das einen Anstieg von 613 Delikten. Die Aufklärungsquote liegt bei 41,5 Prozent. In den letzten Monaten hat die niederösterreichische Polizei verstärkt Schwerpunktkontrollen durchgeführt. Damit will man den Druck auf überregional agierende Tätergruppen erhöhen.

Bewaffneter Täter

LPD NÖ

2012 wurden zehn Banken und Postämter überfallen.

Weniger Raubüberfälle

Einen massiven Rückgang weist die Kriminalitätsstatistik für Raubdelikte aus. Im Jahr 2012 gab es laut Polizei beispielsweise nur zehn Raubüberfälle auf Geldinstitute und Postämter, von denen fast alle geklärt werden konnte - mehr dazu in Banküberfall rasch aufgeklärt und Bankräuber nach einer Stunde festgenommen. Im Jahr 2011 wurden auf Banken und Postämter noch 18 Raubüberfälle verübt.

Rückgänge verzeichneten die Kriminalisten auch bei Sachbeschädigungen (-542 Delikte), schweren Sachbeschädigungen (-269), Suchgift- (-160), Geldfälschungs- (-200) und Schlepperdelikten (-97) - mehr dazu in Schlepper in Rannersdorf festgenommen und Schlepper in Traiskirchen angehalten.