Pröll verteidigt „Absolute“

NÖ bleibt fest in ÖVP-Hand: Erwin Pröll hat trotz Verlusten bei der Wahl die absolute Mehrheit in Stimmen und Mandaten gehalten. Die Überraschung ist das Team Stronach, das auf Anhieb Platz drei vor FPÖ und Grünen erreicht.

Beim vorläufigen Endergebnis erreicht die ÖVP 50,8 Prozent der Stimmen, das bedeutet einen Verlust von 3,6 Prozentpunkten. Damit hält die ÖVP die absolute Mehrheit an Stimmen und Mandaten im Landtag. Die ÖVP verliert einen Sitz im Landtag und hält nun bei 30 Mandaten. Im Match „alle gegen einen“ seien alle acht Mitbewerber gescheitert, meinte Landeshauptmann Pröll am Wahlabend. In Zeiten wie diesen die absolute Mehrheit - zum dritten Mal hintereinander - zu halten sei „einzigartig“, so Pröll - mehr dazu in Mitbewerber für Pröll gescheitert und in ÖVP-Karner: „Sensationeller Erfolg“. Weiterhin deutlich stärkste Partei bleibt die ÖVP in der Heimatgemeinde des Landeshauptmanns - mehr dazu in Von Radlbrunn bis in die Hochburgen.

Endergebnis Grafik

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Die Strategie der ÖVP, auf den Landeshauptmann-Bonus zu setzen, sei bei der Wahl aufgegangen, sagte Politologe Peter Filzmaier. Der kurze, aber intensive Wahlkampf war nicht wichtig: Die meisten Wähler hatten sich schon früh entschieden - mehr dazu in Landeshauptmann-Strategie aufgegangen. Alle anderen Parteien verfehlten das Ziel, die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen.

Pröll lässt sich feiern

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Erwin Pröll ließ sich feiern

Ernest Gabmann wird Landesrat

Die Überraschung der Wahl ist das Team Stronach (TS), das mit 9,8 Prozent der Stimmen auf Anhieb den dritten Platz schaffte und künftig auch einen Landesrat stellen wird. Trotzdem erreichte Frank Stronach sein Wahlziehl, die „Absolute“ der ÖVP zu brechen, nicht. Man sei "überglücklich“, sagte Ernest Gabmann jun., Landesgeschäftsführer des TS in Niederösterreich. Das TS wolle nun seine Wirtschaftskompetenz im Landtag einbringen. Gabmann soll Landesrat werden, den Klub mit fünf Mandataren soll Elisabeth Kaufmann-Bruckberger führen - mehr dazu in Gabmann für Stronach in Regierung.

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noe.ORF.at berichtete am Wahltag live - der Ticker zum Nachlesen.

Die SPÖ musste hingegen weitere Verluste hinnehmen und fuhr mit 21,6 Prozent der Stimmen das schlechteste NÖ-Wahlergebnis der Geschichte ein. Die SPÖ muss damit zwei Mandate im Landtag abgeben. SPÖ-Landesparteiobmann Josef Leitner bezeichnete die Verluste seiner Partei als „unerfreuliches Ergebnis“ - mehr dazu in - SPÖ-Leitner: „Unerfreuliches Ergebnis“. Über mögliche Konsequenzen wird am Montag in Parteigremien beraten. Leitner könnte dabei als Parteichef abgelöst werden.

Faymann deutet neue SPÖ NÖ an

Bundeskanzler SPÖ-Chef Werner Faymann deutete ebenfalls eine Neuaufstellung der niederösterreichischen Landespartei an. „Ich bin überzeugt, dass meine Freunde in Niederösterreich stark genug sind, sich gut aufzustellen.“ Die stellvertretende Landesparteichefin Gabriele Heinisch-Hosek sagte auf die Frage, ob sie Landesparteichefin werden könnte: „Das schließe ich heute aus. Ich bin und bleibe Frauenministerin.“

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Die neue politische Landkarte Niederösterreichs - zu den Ergebnissen

FPÖ verliert Landesrat

Die FPÖ muss einen Stimmenverlust hinnehmen, die Partei erreicht 8,2 Prozent und rutscht auf Platz vier. Die FPÖ verliert zwei Mandate im Landtag und auch ihren Sitz in der Regierung, die nach dem Proporzsystem gebildet wird. Der „Mut zur Heimat“, den die FPÖ plakatierte, wurde nicht belohnt - mehr dazu in FPÖ: „Mut zur Heimat“ bleibt unbelohnt. Auch in der FPÖ könnte nach der Wahl eine Obmanndebatte ausbrechen.

FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache gestand für seine Landespartei kein „Optimalergebnis“ ein. Dennoch sei es das „viertbeste“ in Niederösterreich. „Es ist traurig für Niederösterreich, dass es nicht gelungen ist, die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen“, meinte Strache. Landesobfrau Barbara Rosenkranz bezeichnete die Verluste der FPÖ als „schmerzlich“. Die Spitzenkandidatin gestand auch ein, dass die Wahlziele nicht erreicht wurden. Sie kündigte an, „mit der Landesgruppe die Lage und das Ergebnis diskutieren“ zu wollen.

Grüne gewinnen leicht dazu

Einen Stimmengewinn gibt es für die Grünen. Sie holten 8,0 Prozent der Stimmen, das beste Ergebnis, das die Grünen je in Niederösterreich erreicht haben. Die Grünen hätten dabei mit ihren Themen gepunktet, sagte Spitzenkandidatin Madeleine Petrovic - mehr dazu in Wahl: Grüne machen kleinen Sprung. Die Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig, verteidigte die geringen Zugewinne der Grünen. „Wir haben heute unser bisher bestes Ergebnis in Niederösterreich erzielt.“

Bei der Landtagswahl waren neben den im Landtag vertretenen Parteien und dem TS auch die KPÖ, die Mutbürger, die CPÖ und die Piratenpartei angetreten. Ihr Ziel war es, in den Landtag einzuziehen, das gelang aber keiner der Kleinparteien - mehr dazu in Enttäuschung bei den Kleinparteien.

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