FPÖ: „Mut zur Heimat“ bleibt unbelohnt

Der „Mut zur Heimat“, den die Spitzenkandidatin der Freiheitlichen, Barbara Rosenkranz, vor der Wahl in Niederösterreich plakatierte, wurde von den Wählern nicht belohnt. Ihr so herbeigesehnter „grundlegender Wandel“ blieb aus, die FPÖ verlor.

Rosenkranz

APA/HKT

Rosenkranz bei der Wahl

Landesobfrau Barbara Rosenkranz bezeichnete die Verluste der FPÖ bei der Landtagswahl in Niederösterreich als „schmerzlich“. Die Spitzenkandidatin gestand auch ein, dass die Wahlziele nicht erreicht worden seien. „Wir wollten die absolute Mehrheit der ÖVP brechen und stärker werden.“ Rosenkranz kündigte an, „mit der Landesgruppe die Lage und das Ergebnis diskutieren“ zu wollen. Einen Termin dafür gab es Sonntagabend noch nicht. Bei den Freiheitlichen gibt es am „blauen Montag“ nach einer Wahl traditionell keine Parteigremien.

Eindringlich hatte Rosenkranz im Wahlkampf vor steigendem Asylbetrug und importierter Kriminalität gewarnt. Schreckensszenarien von unsicheren Zeiten, in denen sich ältere Menschen aus Angst vor aggressiven Kupfervasendieben nicht auf Friedhöfe trauen würden, mobilisierten aber sichtlich nicht. Proteststimmen musste sich die FPÖ mit dem von ihr über weite Strecken ignorierten Neo-Politiker Frank Stronach teilen.

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Interne Streitereien vor der Wahl

Parteiintern musste sich die 54-Jährige, die sich stets beherrscht und lächelnd gibt, zuletzt mit Streitigkeiten herumschlagen. Ende Jänner, kurz nachdem Rosenkranz verkündet hatte, die Partei sei „geeint wie nie“, verabschiedete sich praktisch der gesamte Gmünder Bezirksvorstand aus der FPÖ. Der Grund: Man fühlte sich von der Landesparteiführung „sträflich“ vernachlässigt und wollte auch deren Kurs nicht mittragen - mehr dazu in Nach Streit in Gmünd: FPÖ hat neues Team.

Auch in der Bundespartei, zu deren ganz rechtem Rand sie zählt, erfreut sich die Landeschefin begrenzter Beliebtheit. Ihr Verhältnis zur Parteiführung und Obmann Heinz-Christian Strache gilt als unterkühlt. Kein Wunder, sorgte sie doch gerade im Vorfeld der Bundespräsidentenwahl 2010, wo sie als Herausforderin von Amtsinhaber Heinz Fischer das schlechteste Ergebnis einer FPÖ-Kandidatin einfuhr, durch ihr Hadern mit dem Verbotsgesetz für Negativ-Schlagzeilen.

Einzige Frau in FPÖ-Führungsposition

Geradezu paradox mutet an, dass Rosenkranz, seit 2003 Landesparteivorsitzende und seit 2005 eine Stellvertreterin von Strache, die einzige Frau innerhalb der FPÖ in einer Führungsposition ist - hat sie doch mit Feminismus so gar nichts am Hut. Sie kritisiert nicht nur den heutigen „Gender-Wahn“, sondern bezeichnet sich auch nach zwei Jahrzehnten in der Politik als „Hausfrau und Mutter“. Letzteres ist sie gleich zehnfach, der jüngste Spross ist elf Jahre alt.

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