Die Hochburgen der Parteien

Wer konnte wo Wähler überzeugen, wo sind die Hochburgen der Parteien? Die ÖVP konnte den stärksten Stimmenzuwachs in Hirtenberg (Bezirk Baden), der Heimatgemeinde des früheren SPÖ-Landesrates Emil Schabl, verzeichnen.

Am eindeutigsten fiel das Ergebnis bei der niederösterreichischen Landtagswahl am Sonntag in Aderklaa (Bezirk Gänserndorf) aus. Hier erreichte die ÖVP 83,19 Prozent der Stimmen - keine Partei schaffte irgendwo anders mehr. Die Bandbreite der Ergebnisse war allerdings groß, den geringsten Wert fuhren die Grünen in Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) mit 0,77 Prozent ein. Besonders schlecht lief es für die SPÖ in Teesdorf (Bezirk Baden), wo man ein Minus von 23,84 Prozentpunkten einstecken musste. Frank Stronach gelang das beste Ergebnis in seinem Heimatort Oberwaltersdorf.

Kräftigster ÖVP-Zuwachs in Emil Schabls Heimat

Nach Aderklaa folgten für die ÖVP Japons (Bezirk Horn) und Schweiggers (Bezirk Zwettl) mit 81,41 und 80,68 Prozent auf den Plätzen. Am wenigsten Stimmen konnte sie in Golling an der Erlauf (Bezirk Melk) mit 21,22 Prozent verbuchen, in Rabensburg (Bezirk Mistelbach) kam sie auf nur 23,01 Prozent, in Ebenfurth (Bezirk Wiener Neustadt) auf 24,74.

Am kräftigsten zugelegt wurde in Hirtenberg (Bezirk Baden) mit 13,64 Prozentpunkten plus. Hirtenberg ist die Heimatgemeinde des früheren SPÖ-Landesrats Emil Schabl, der heuer im Personenkomitee für Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) warb. Das größte Minus mussten die Schwarzen in Sooß (Bezirk Baden) hinnehmen, wo sie 15,04 Prozentpunkte einbüßten.

Wahlergebnis Hirtenberg

ORF/SORA

Das Wahlergebnis in Hirtenberg (Bezirk Baden)

Deutlichstes Minus für SPÖ: 23,84 %

Die SPÖ dominierte in Brand-Nagelberg (Bezirk Gmünd) mit 55,65 Prozent, in Ebenfurth (Bezirk Wiener Neustadt) mit 54,70 und in Bärnkopf (Bezirk Zwettl) mit 54,02 Prozent. Weniger gut lief es in der ÖVP-Hochburg Aderklaa (Bezirk Gänserndorf), wo nur 2,52 Prozent auf die Sozialdemokraten entfielen. In Parbasdorf (Bezirk Gänserndorf) und Lichtenegg (Bezirk Wiener Neustadt) sah es mit 3,03 und 3,19 Prozent nicht viel besser aus.

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Das höchste Plus schafften die Sozialdemokraten in St. Georgen am Reith (Bezirk Amstetten) mit 12,61 Prozentpunkten Zuwachs. In Teesdorf (Bezirk Baden) fuhren sie mit 23,84 Prozentpunkten weniger das deutlichste Minus ein.

FPÖ-Hochburg weiterhin Blindenmarkt

Wie schon 2008 lag die Hochburg der FPÖ auch heuer in Blindenmarkt (Bezirk Melk), wo die Freiheitlichen auf 25,32 Prozent kamen. In Dietmanns (Bezirk Waidhofen a.d. Thaya) erzielten die Blauen 19,28 Prozent, in St. Corona am Wechsel (Bezirk Neunkirchen) 18,01 Prozent. In St. Georgen am Reith (Bezirk Amstetten) musste man sich dagegen nur mit 2,16 Prozent zufrieden geben, in Raach am Hochgebirge und Buchbach (beides Bezirk Neunkirchen) brachte es die FPÖ nur auf 2,41 und 2,86 Prozent.

Das höchste Plus gelang in Pernegg (Bezirk Horn) mit 7,78 Prozentpunkten Zuwachs, das kräftigste Minus mussten die Blauen in der schwarzen Hochburg Aderklaa (Bezirk Gänserndorf) mit 9,54 Prozentpunkten weniger einstecken.

Besonders „grün“ bleibt das Wiener Umland

Als besonders „grün“ erwies sich einmal mehr das Wiener Umland. In Mödling schafften die Grünen 19,58 Prozent, in Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) 18,89 und in Laab am Walde (Bezirk Mödling) 18,77 Prozent. In Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) kam die Partei hingegen nur auf 0,77 Prozent. Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) lag bei 0,97 Prozent, Schwarzenbach a.d. Pielach (Bezirk St. Pölten) bei exakt einem Prozent - was dennoch ein Plus bedeutete, da sich dort beim Urnengang 2008 kein einziger Wähler für die Grünen entschieden hatte.

Den höchsten Gewinn verzeichneten die Grünen in Mannsdorf a.d. Donau (Bezirk Gänserndorf) mit plus 5,60 Prozentpunkten, die größten Einbußen verbuchten sie mit minus 4,06 Prozentpunkten in Petzenkirchen (Bezirk Melk).

Stronach stark im „Speckgürtel“

Für das Team Stronach lief es in Frank Stronachs Heimatgemeinde Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) am besten, dort fuhr die Partei 25,53 Prozent ein. Auch in Ebreichsdorf, wo Stronachs Magna Racino stationiert ist, kam das Team Stronach auf 21,43 Prozent. In Mannsdorf a.d. Donau (Bezirk Gänserndorf) erreichte die neue Partei 18,07 Prozent. Nicht ganz so gut lief es in St. Georgen am Reith (Bezirk Amstetten) mit 2,16, in Aderklaa mit 2,52 und in Reinsberg (Bezirk Scheibbs) mit 2,62 Prozent.

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