Kaufmann-Bruckberger wird Landesrätin

Überraschung beim Team Stronach: Nicht Ernest Gabmann, sondern Elisabeth Kaufmann-Bruckberger wird neue Landesrätin. Den Klub des Team Stronach im Landtag wird der ehemalige Rechnungshofprüfer Walter Laki führen. Frank Stronach selbst dürfte sich mehr erwartet haben.

Am Sonntag hatte es noch geheißen, dass der Sohn des ehemaligen ÖVP-Landesrates, Ernest Gabmann jr., die Funktion des Landesrates in der neuen Legislaturperiode übernehmen soll - mehr dazu in Gabmann soll in Landesregierung. Bei einem Pressegespräch am Montag präsentierte das TS dann andere Personalia.

Kaufmann-Bruckberger wünscht sich Finanzressort

Die derzeitige Nationalratsabgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger wird vom TS für die Position des Landesrates nominiert. Kaufmann-Bruckberger lebt in Gumpoldskirchen. Sie begann ihre politische Laufbahn bei der FPÖ, wechselte dann zum BZÖ und im Vorjahr schließlich zum Team Stronach.

Elisabeth Kaufmann-Bruckberger

APA/HKT

Elisabeth Kaufmann-Bruckberger

Als Ressort in der Landesregierung wünscht sie sich Finanzen oder Wirtschaft, auch wenn sie nicht glaube, dass sie diese Ressorts bekommen werde. Die Klubführung soll nun statt der zunächst angedachten Kaufmann-Bruckberger der frühere Rechnungshof-Beamte Walter Laki übernehmen.

Stronach begründete diese Entscheidung damit, dass Laki über mehr Erfahrung verfüge. Er schätze aber auch Gabmann sehr, dieser sei noch sehr jung und könne „vielleicht in fünf Jahren Landeshauptmann“ werden.

Ersatz im Parlament gesucht

Nach dem Wechsel Kaufmann-Bruckbergers vom Nationalrat in die Landespolitik muss das Team Stronach nun Ersatz im Parlament finden, um den Klubstatus nicht zu verlieren und Stonach betonte: „Der Klubstatus ist uns sehr wichtig.“ Es gebe deshalb schon Gespräche mit Abgeordneten anderer Parteien über einen Wechsel. Details dazu wollte er jedoch nicht nennen. Eine Entscheidung könnte in den nächsten ein bis zwei Wochen fallen. Dass Stronach selbst als Spitzenkandidat nicht in den Landtag einzieht, dabei bleibt es.

Walter Laki

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Walter Laki soll Klubobmann werden

Stronach dürfte sich mehr erwartet haben

Frank Stronach hat sich offenbar noch etwas mehr vorgestellt als die erreichten 9,8 bzw. 11,3 Prozent bei den Landtagswahlen in Niederösterreich und Kärnten. Er meinte am Montag, die Leute hätten ihm zwar gesagt, das Ergebnis sei „sehr beachtlich“, aber: „Man erwartet sich immer mehr.“ Für die Nationalratswahl im Herbst ist Stronach jetzt „sehr optimistisch“. „Die Bewegung kommt jetzt ins Rollen.“ Stronach bestätigte, dass er bei der Nationalratswahl als Spitzenkandidat ins Rennen gehen wird.

Dass die ÖVP mit Erwin Pröll in Niederösterreich die absolute Mehrheit verteidigt hat, gefällt Stronach zwar nicht. Für Niederösterreich wäre es seiner Ansicht nach ohne Absolute für die ÖVP besser, aber: „Es kommt wie es kommt.“ Die Verluste der FPÖ in beiden Ländern wollte er nicht kommentieren.

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Rückkehr aus Kanada im April

Ob das Team Stronach Ende April in Tirol und Anfang Mai in Salzburg antreten wird, ließ Stronach weiterhin offen. Wenn sich die richtigen Leute zusammenfinden, werde er sie unterstützen. Das werde aber noch etwas Zeit brauchen. Stronach kündigte an, dass er am Dienstag wieder nach Kanada fliegen und erst in der ersten April-Woche zurückkommen werde. Dann werde er auch das Parteiprogramm präsentieren, das „zu 99 Prozent fertig“ sei. Fix in Österreich bleiben will der Milliardär weiterhin nicht, weil er „weltweite Tätigkeiten“ habe.

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