Ötscher-Lawine: Verletzter gerettet

Am Sonntagnachmittag ist am Großen Ötscher in Lackenhof eine Lawine abgegangen. Laut „144 Notruf NÖ“ wurde ein 46-jähriger Mann 200 Meter weit mitgerissen, aber nur leicht verletzt. Der Mann wurde ins Spital gebracht

Sonntagnachmittag ist bei einem Lawinenabgang am großen Ötscher ein slowakischer Tourengeher verletzt worden. Seine beiden Bergkameraden konnten sich offenbar selbst befreien. Entgegen ersten Meldungen haben seine beiden Bergkameraden einen Notruf abgesetzt und waren erst nach der Rettung ihres Landsmannes ins Tal abgefahren.

Keine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung

Den drei Tourengehern werden von der Bergrettung allerdings mangelnde Sorgfaltspflicht vorgeworfen, da sie ohne Lawinen-Ausrüstung und trotz der hohen Lawinen-Warnstufe die schwierige Tour auf den Ötscher angetreten haben.

Gerade der Leiter der Tour habe bei diesen schwierigen Bedingungen seine Sorgfaltspflicht wahrzunehmen und für die höchstmögliche Sicherheit für seine Kameraden zu sorgen, kritisiert Hubert Köttritsch von der Bergrettung Wien/ Niederösterreich das Vorgehen der Gruppe.

Bergrettung mit Lawinensonden unterwegs

Bergrettung/ Wien/NÖ/Hubert Köttritsch

Suche nach dem Verletzten

Hohe Lawinengefahr im Bergland

Nach Angaben der Bergrettung, die neben der alpinen Einsatzgruppe der Polizei mit zwölf Mitgliedern im Einsatz stand, hatte Lawinenwarnstufe drei bis vier gegolten.

Dennoch war der Skitourengeher aus Tschechien mit zwei Gefährten die sogenannte Juckfidelplan - die schwierigste Abfahrt am Ötscher - ohne Lawinensuchgerät abgefahren. Dabei wurde eine Lawine ausgelöst, die ihn rund 200 Meter weit mitriss. Glücklicherweise war er von den Schneemassen wieder freigegeben worden, so die Bergrettung.

Hubschrauber mit Gerettetem

ORF/ Thomas Koppensteiner

Abtransport des Lawinenopfers

Heikle Lawinensitaution am Wochenende

Am Freitag wiesen der Lawinenwarndienst Niederösterreich und die ZAMG auf die enorme Schneebrettgefahr hin. Durch teils orkanartige Stürme sei das kommende Wochenende für Skitourengeher sicher das „heikelste der Saison“, hieß es - mehr dazu in Lawinen: „Heikelste“ Tage stehen bevor.

Bei einem Lawinenunglück im Postalmgebiet bei Strobl (Flachgau) hat ein 28-jähriger Tourengeher Sonntagvormittag so schwere Verletzungen erlitten, dass er im Spital starb. Er wurde von zwei Lawinen rund 150 Meter mitgerissen - mehr dazu in Von Lawinen mitgerissen: 28-Jähriger stirbt (salzburg.ORF.at).