Kampusch-Endbericht der „Cold Case“-Fahnder

Am Montag veröffentlichen die Ermittler der Cold-Case-Kommission ihre Ergebnisse zum Fall Kampusch. Im Mittelpunkt des Endberichts steht die Frage ob Nataschas Entführer Wolfgang Priklopil als Einzeltäter gehandelt hat oder ob es Mittäter oder Hintermänner gegeben hat.

Schon die Entführung selbst im Jahr 1998 stellte die Ermittler vor Widersprüche: Natascha Kampusch hat bei ihren Einvernahmen stets von einem Täter gesprochen, eine damals 12 Jahre alte Zeugin sagte damals aus, einer saß am Steuer, einer habe Kampusch ins Auto gezerrt. Auch die Cold-Case-Kommssion dürfte einige Widersprüche darin sehen, wie bereits vor der heutigen Veröffentlichung des Berichts bekannt wurde.

Priklopil wollte Bande suggerieren

Die zweite Frage bezüglich der „Ein-Täter-Theorie": Priklopil habe im Auto telefoniert und seinem Entführungsopfer mitgeteilt, die anderen kämen nicht. Am Tag ihrer Befreiung gab Kampusch gegenüber einer Polizistin an "...keine Namen“ nennen zu können. Die Kommssion gehe davon aus, dass der Entführer seinem Opfer eine ganze Bande vorspielen wollte.

Laut der Tageszeitung Kurier sei auch die Priklopil- Mord-Theorie vom Tisch. Der Lokomotiv-Führer wurde nochmals einvernommen, daraus habe sich ergeben, dass Priklopil Selbstmord begangen hatte.

Akte Kröll hat nichts ergeben

Laut Kurier gebe es auch keine verwertbaren neuen Erkenntnisse aus den letzten Aufzeichnungen des verstorbenen Kampusch-Chefermittlers Franz Kröll. Kröll habe lediglich einzelne Überlegungen angestellt, aber keine stichhalitgen Ermittlungen.

Die Cold-Case Gruppe, die den Endbericht heute vorlegt, bestand aus 14 österreichischen Polizei-Experten und Spezialisten des deutschen BKA und des amerikanischen FBI, mehr dazu in FBI reist im Fall Kampusch an.

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