Rundgang durch die Landesausstellung

8.000 Jahre Kulturgeschichte sollen bei der Landesausstellung „Brot & Wein“ in Asparn/Zaya und Poysdorf (Bezirk Mistelbach) lebendig werden. Noch nie wurden diese beiden Themen so umfassend dargestellt.

„In Asparn an der Zaya wird die knusprige Geschichte des Brotes aufgeschnitten und in Poysdorf die würzigpfeffrige Geschichte des Rebensaftes eingeschenkt“, lädt Kurt Farasin, der Geschäftsführer der Landesausstellungen, alle Interessierten ein. Vor der malerischen Kulisse der Weinviertler Kellergassen sollen sich die Besucher an die Orte des Geschehens dieser faszinierenden Kapitel der Menschheitsgeschichte begeben, so Farasin.

Asparn: Vom Supermarkt in die Steinzeit

Bereits vor 8.000 Jahren wurde in der heutigen Region des Weinviertels Brot gebacken, das belegen archäologische Funde. Über den neu errichteten Panoramalift im Schloss Asparn erreichen die Gäste der Landesschau den Ausgangspunkt einer spannenden Zeitreise“, kann man auf der Website der Schau lesen.

„Die Besucherinnen und Besucher finden sich in einem Supermarkt wieder und stellen fest, dass das so genannte ‚Neuromarketing‘ auch im 21. Jahrhundert mit unseren einstigen Instinkten als Jäger und Sammlerinnen spielt. In thematischen Kreisen arbeitet die interaktive Ausstellung die Kulturgeschichte des Brotes auf: Die so genannte ‚neolithische Revolution‘, der Zusammenhang von Brot und Bier, der Pflug oder eine Reise in 80 Broten um die Welt sind dabei ebenso Themen wie die religiösen Aspekte des Grundnahrungsmittels. Der letzte Teil der Ausstellung widmet sich schließlich der Zukunft
des Brotes und will gegen das Wegwerfen von Nahrungsmitteln sensibilisieren. Das ‚Brotlabor‘ ist schließlich Stützpunkt der museumspädagogischen Programme.“

Schloss Asparn an der Zaya

Manfred Horvath

Schloss Asparn an der Zaya

Im Freibereich des Urgeschichtemuseums weist ein weitläufiges Ensemble Rekonstruktionen urgeschichtlicher Bauten auf. Die experimentelle Archäologie ermöglicht es, durch das Betreten der Gebäude und das Backen des Brotes das Leben vor tausenden Jahren in die Gegenwart zu holen. Mit rund 30 Metern Länge steht in diesem Freibereich auch das größte Exponat der Landesausstellung 2013: das neu errichtete jungsteinzeitliche Langhaus.

Poysdorf: Weinstadtidylle und Geschmackserlebnis

Kurt Farasin sagt über diesen Ausstellungsstandort: „Kein Ort eignet sich besser als die Weinstadt Poysdorf, um die ebenfalls 8.000-jährige Kulturgeschichte des Weines in all ihren Facetten zu beleuchten.“

Ausgangspunkt ist eine große Halle, die mit einer Reihe von interaktiven Stationen für alle Sinne auf das Thema einstimmt. Ein Innenhof mit „Wein-Hüter“ und einer Station über die Herausforderungen im Weinbau empfängt die Gäste. Ein ausgebauter Keller führt dann in das ehemalige Bürgerspital, das anlässlich der Landesschau in seine ursprünglichen räumlichen Strukturen rückgeführt wurde.

Dort wird nun die Geschichte des Rebensaftes chronologisch aufgerollt. „Angefangen von der ersten Kultivierung der Weinrebe reicht der zeitliche Bogen von den Griechen, Römern und der klösterlichen Produktion im Mittelalter über die Renaissance, das Barock und das Biedermeier bis hin ins 21. Jahrhundert. Ein Schwerpunkt kommt dabei dem Thema ‚Die Habsburger und der Wein‘ zu, wie es in dieser Form noch nie präsentiert wurde. Die beeindruckende Vielfalt von Spezialweingläsern am Wiener Hof legt davon Zeugnis ab“ (Website).

Auch in Poysdorf gibt es einen Freibereich. Ein dorfähnliches Ensemble mit Schauweingarten, Presshäusern und Schmiede Schuppen lädt zum Entdecken und Verweilen ein. In der Genusswerkstatt können Jung und Alt ihren Geruchs- und Geschmackssinn ausführlich erproben.

Museum 2.0: Geschichte und Genuss erleben

„In der Präsentation kulturgeschichtlicher Themen setzt die Niederösterreichische Landesausstellung neue Maßstäbe“ (Farasin). Mit 600 Exponaten von 130 Leihgebern im Urgeschichtemuseum Niederösterreich in Asparn an der Zaya sowie im Ausstellungsgelände in Poysdorf werden die Themen „Brot“ und „Wein“ interaktiv in Szene gesetzt.

Ehemeliges Bürgerspital Poysdorf

Manfred Horvath

Das ehemalige Bürgerspital in Poysdorf

QR-Codes, ein „Ich-über-mich“-Album und ein Ausstellungsbegleiter bieten zusammen mit 65 Kulturvermittlern und dreisprachigen Raumtexten (Deutsch, Englisch, Tschechisch) eine optimale Begleitung durch die Schau. Unter dem Titel „Brot – Der andere Blick“ und „Wein – Der andere Blick“ lädt die Landesausstellung sonn- und feiertags um 13.30 Uhr an beiden Standorten zu Experimenten für alle Sinne ein. Im „Brotlabor“ und in der „Genusswerkstatt“ wird der eigene Geschmack an Brot und Traubensaft ertastet und erschmeckt.

Das ganze Weinviertel lädt heuer ein

Neben den Ausstellungsstandorten Asparn an der Zaya und Poysdorf sind Schloss Wolkersdorf, das Museumszentrum Mistelbach, die Thermenstadt Laa an der Thaya, das Museumsdorf Niedersulz und das Regionalmuseum in Mikulov (Tschechien) Partner der Landesausstellung 2013.

Weinviertler Hut

Weinviertel Tourismus

138 Betriebe, unter ihnen Bäcker, Beherbergungsbetriebe, Direktvermarkter, Gastronomiebetriebe, regionalwirtschaftliche Betriebe und Winzer, haben sich zu „Regionspartnern Weinviertel“ zusammengeschlossen. Mit der Ausstellung „Brot & Wein“ macht auch das Viertelfestival Niederösterreich im Weinviertel Station und bietet mit 69 Produktionen ein vielfältiges kulturelles Programm in der Region.

Links: