Fall Wastl: Mordprozess ohne Leiche

Seit dem Jahr 2001 beschäftigt der Fall Heidrun Wastl die Polizei. Obwohl bis heute jede Spur von der Kindergartenhelferin fehlt muss sich im Juni ein Mann wegen Mordes an der 37-Jährigen vor Gericht in Wiener Neustadt verantworten.

Ein Mordprozess ohne Leiche, das kommt selten vor, bestätigt man auch beim Landesgericht Wiener Neustadt. Dort muss sich Anfang Juni in einem zweitägigen Prozess jener Mann verantworten, der Heidrun Wastl zuletzt gesehen hat.

Juristen sprechen von „Mord durch Unterlassung“

Laut Anklage soll die 37-jährige mit dem Mann eine Wanderung unternommen haben, in einem steilen Waldgebiet bei Lanzenkirchen. Sie sei hinter ihm geklettert als sein Fuß auf ihren Oberkörper schlägt und die Frau dadurch den Halt verliert. Sie stürzt ab und wird am Boden von einem Ast gepfählt, das habe der Verdächtige gegenüber den ermittelnden Behörden angegeben, heißt es und auf diese Schilderungen stütze sich die Anklage.

Heidrun Wastl

ORF/privat

Die Anklage wirft dem Mann vor, der Verletzten nicht geholfen zu haben, weder habe er Erste Hilfe geleistet, noch Rettungskräfte alarmiert. Juristisch spricht man von „Mord durch Unterlassung“. Dem Mann droht eine lebenslange Haftstrafe.

Heidrun Wastl verschwand am 28. September 2001, ob in dem Prozess die vielen offenen Fragen im Fall Wastl beantwortet werden, bleibt abzuwarten.

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