Mehr Giftköder: WWF hat Jäger im Visier

In Niederösterreich sind in den vergangenen Monaten besonders viele Tiere durch illegale Giftköder getötet worden. Vor allem Greifvögel sind häufig Opfer. Den Tätern auf die Spur zu kommen gestaltet sich schwierig, heißt es beim WWF, man vermute einen jagdlichen Hintergrund.

Das Gift Carbofuran ist seit 2008 verboten. Erst vor kurzem wurde es aber in Mannersdorf am Leithagebirge in geöffneten Hühnereiern gefunden, daneben ein toter Greifvogel, der die vergifteten Köder gefressen hatte. Gut zwei Monate zuvor wurden ein Fuchs und ein Mäusebussard in Paasdorf bei Mistelbach getötet. Dieses Mal waren Fleischbrocken mit Carbofuran vergiftet. Vergangenes Jahr wurden im Weinviertel drei Seeadler vergiftet - mehr dazu in Dritter Seeadler in Folge vergiftet. Offenbar wird das für Mensch und Tier tödliche Nervengift illegal gehandelt.

60 Prozent der Vergiftungen in Niederösterreich

60 Prozent solcher Giftvorfälle passieren in Niederösterreich, und insbesondere seit dem vergangenen Jahr häufen sich die Meldungen. Bei den jüngsten Ereignissen deute vieles auf einen jagdlichen Hintergrund der Täter hin, heißt es beim WWF, oft blieben die Fälle aber ungeklärt, unter anderem, weil die toxikologischen Untersuchungen bei Verdachtsfällen sehr lange dauern. Der Besitz und die Anwendung von Carbofuran müssten hart bestraft werden, fordert der WWF.

Peter Lebersorger vom Landesjagdverband fordert die Jägerschaft dazu auf, keine illegalen Aktionen in ihren Revieren zu dulden. „Die Hoffnung auf höhere Niederwildstrecken darf niemanden zu offenem Rechtsbruch verleiten", sagt Lebersorger. Der Gifteinsatz sei nicht nur verboten, sondern widerspreche allen Grundsätzen der Weidgerechtigkeit.