Multiversum: Kein Ende der Diskussion

Um die Finanzen des Multiversums in Schwechat gibt es weiterhin politische Diskussionen. Die ÖVP forderte am Dienstag in einer Aussendung neuerlich die Offenlegung aller Fakten. Hingegen befürchten die Grünen, dass der Geldbedarf rasant steige.

Vorweg betonte ÖVP-Stadtparteiobmann Ernst Viehberger, dass man zum Multiversum stehe. Aber in der derzeitigen Konstruktion werde die Veranstaltungshalle „zum Klotz am Bein für die Stadtfinanzen“. Der Schwechater Bürgermeister Hannes Fazekas (SPÖ) müsse „zur Kenntnis nehmen, dass potente Partner in die Gesellschaft zu holen sind und er sich von seiner Philosophie der einhundertprozentigen Kontrollherrschaft verabschieden muss“.

Versprochene Maßnahmen seien nicht erfüllt

Viehbergers Forderung: „Ich will endlich alle Verträge, Außenstände, Verbindlichkeiten, Zwischenfinanzierungen durch und für die Multiversum Betriebs Ges.m.b.H., alle für und von der Multiversum Betriebs Ges.m.b.H. übernommene Haftungen, unbezahlte Rechnungen, auch wenn es um die Bevorschussung der Personalkosten geht, sowie sämtliche Multiversum-relevante Zusammenhänge auf den Tisch.“

Alle versprochenen Maßnahmen, bis hin zur Installierung eines Aufsichtsrates seien bis dato nicht erfüllt. Gehe es so weiter, würden „sowohl das Multiversum als auch die Stadt ruiniert“, so Viehberger. Für die Grünen verwies Mandatar Peter Pinka in einer Aussendung darauf, dass in der Gemeinderatsitzung Ende April mit den Stimmen der SPÖ und gegen jene aller Oppositionsparteien weitere Gelder in der Höhe von etwa 700.000 Euro für das Multiversum genehmigt worden seien.

„Mehr als zwei Millionen Euro über der Prognose“

Darüber hinaus habe der Bürgermeister eingestehen müssen, dass auch 1,2 Millionen Euro von den anderen Gesellschaftern wegen rechtlicher Unklarheiten nicht einzubringen seien, wofür die Stadt ebenfalls gerade stehen müsse. Mittlerweile sei klar, dass die Ausgaben für das Multiversum in den ersten vier Monaten „die Prognose für 2013 schon um mehr als zwei Millionen Euro überstiegen haben“, so Pinka weiter.

Fazekas sei als Finanzreferent „nicht mehr tragbar. Er führt die Stadt in ein finanzielles Fiasko“. Die Schwechater Grünen sehen das Projekt Multiversum „an der Kippe“. Gerade 20 Veranstaltungen seien laut Homepage bis zum Jahresende geplant. Wofür die Millionen Euro gebraucht würden, wisse nur der Bürgermeister allein.

Multiversum Schwechat

Multiversum

Fazekas weist die Kritik zurück. Man arbeite schon längst an einer guten Zukunft für das Multiversum. Das werde aber durch die Vorgangsweise der Grünen immer wieder torpediert. Zu der von der ÖVP geforderten Offenlegung der Unterlagen stellt Fazekas klar, dass die Endfassung des Prüfberichts fertig ist. In den kommenden Tagen würden alle Fraktionen eingeladen, Fragen an die Experten zu stellen.

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