FPÖ: Rosenkranz schließt Rücktritt aus

In der FPÖ rumort es weiter. Zuletzt war über eine Ablöse von Barbara Rosenkranz als Landesparteiobfrau spekuliert worden. Rosenkranz schloss am Montag einen Rücktritt aus. Sie würde es auch auf einen Sonderparteitag mit einer Kampfabstimmung ankommen lassen.

Seit den Verlusten der FPÖ bei der Landtagswahl kochen die Gerüchte über eine Ablöse von Barbara Rosenkranz als Landesparteiobfrau immer wieder hoch. Zuletzt ist von einer neuen Doppelspitze mit dem Nationalratsabgeordneten Walter Rosenkranz und Landesparteisekretär Christian Höbart die Rede gewesen - mehr dazu in FPÖ: Rosenkranz vor Ablöse?

„Meine Ehre lasse ich mir nicht abschneiden“

Am Montag ging Barbara Rosenkranz, die sich bisher mit Kommentaren zurückgehalten hatte, in die Offensive. Sie schloss einen Rücktritt aus. „Es geht darum, dass jeder sein Gesicht wahren kann. Meine Ehre lasse ich mir nicht abschneiden, das bin ich mir selber und meiner Partei schuldig“, sagte Rosenkranz bei einer Pressekonferenz. Sie forderte ihre Gegner in der Partei auf, andere Vorschläge auf den Tisch zu legen. Eine „Zerreißprobe“ vier Monate vor der Nationalratswahl sei „keine gute Idee“ und wäre parteischädigend.

„Spielchen und Intrigen“ der FPÖ „abträglich“

Es sei immer ihre Devise gewesen, innerparteiliche Vorgänge nicht nach außen zu tragen, um ein geschlossenes Bild abzugeben, was wohl nicht für alle Vorbild sei, spielte sie auf „lancierte“ Turbulenzen an. Diese „Spielchen und Intrigen“ seien der FPÖ abträglich, meinte sie. Das Ergebnis bei der Landtagswahl am 3. März - minus 2,26 Prozentpunkte - sei nicht erfreulich, aber erklärbar, weil kein singuläres Ereignis gewesen, meinte Rosenkranz, dass die FPÖ kein Patentrezept dafür gefunden habe, um Protestwähler davon abzuhalten, zum Team Stronach abzuwandern. Sie hoffe, dass das bei der Nationalratswahl verhindert werden könne.

In den nächsten 14 Tagen soll es eine Vorstandssitzung geben, wo über Änderungen an der Parteispitze diskutiert wird. Rosenkranz würde es auch auf eine Kampfabstimmung bei einem Sonderparteitag ankommen lassen: „Ein neuer Obmann muss gewählt werden. Ich werde nicht so einfach hinschmeißen.“ Ohne den außerordentlichen Parteitag werde es keinen neuen Obmann geben, sagte Rosenkranz.

Waldhäusl rät Rosenkranz, „Weg frei zu machen“

Der geschäftsführende Klubobmann Gottfried Waldhäusl, immer wieder als Gegenspieler von Rosenkranz kolportiert, will ein Ende des Streits vor dem Sommer. Er rät Rosenkranz, dass sie den Weg frei macht. „Einen Parteitag mit einer Kampfabstimmung würde ich der Partei nicht zumuten“, sagt Waldhäusl.

Er habe keine Ambitionen, Obmann zu werden. Ihm gehe es darum, „gestärkt in die Nationalratswahl zu gehen und endlich wieder Wahlen zu gewinnen“, sagte Waldhäusl zu noe.ORF.at. Rosenkranz habe im Landesparteivorstand keine Unterstützung mehr, sagte Waldhäusl. „Man sollte sich selbst nicht so wichtig nehmen und die Partei und die Funktionäre in den Vordergrund zu stellen.“ Man müsse raus aus der Vergangenheit und „Zeichen für die Zukunft setzen“. Waldhäusl will die Partei „breit aufstellen“, legt sich aber nicht auf Namen fest.

Eine mögliche Spaltung der Partei schließt Waldhäusl aus. Leopold Mayerhofer, der Chef der freiheitlichen NÖ Gemeinderäte, nahm neben Rosenkranz Platz und warnte vor einer „Zerreißprobe“: „Wir brauchen kein zweites Knittelfeld“, erinnerte er an die Folgen des Putsches 2002. Walter Rosenkranz wollte die Diskussionen am Montag nicht kommentieren.

Links: