Gespannte Ruhe vor Hochwasser

In der Nacht auf Sonntag soll es wieder anhaltend stark regnen. Vor allem im Mostviertel bereiten sich die Feuerwehren daher auf Hochwassereinsätze vor. Entlang der Donau herrscht gespannte Ruhe. 100 Feuerwehren sind alarmbereit.

Die Donau steigt langsam, aber stetig. Der Scheitel des Hochwassers, das von Bayern kommt, ist nach derzeitiger Prognose am Montag oder Dienstag zu erwarten. Es dürfte sich um ein 20-jährliches Hochwasser handeln, das für die Hochwasserschutzeinrichtungen kein Problem darstellen sollte, heißt es vom hydrografischen Dienst.

Starker Regen im Mostviertel prognostiziert

Aus Sicherheitsgründen löste die Feuerwehr am Samstagvormittag dennoch Generalalarm entlang der Donau aus: „Wir haben etwa 100 Feuerwehren entlang der Donau in Alarmbereitschaft versetzt, nach den derzeitigen Prognosen ist ein Hochwasser wie 2009 zu erwarten. Das entspricht einem Pegelstand von etwa neun Metern. Und daher sind wir dabei, entlang der gesamten Donau den Vollausbau zu errichten“, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Zuletzt wurde diese Alarmstufe beim Donau-Hochwasser 2009 ausgelöst.

Ab Samstagabend werden von Westen her neue Regenwolken erwartet. Im Westen Österreichs und im Mostviertel könnte es 100 Liter pro Quadratmeter regnen. Da die Böden kein Wasser mehr aufnehmen können, werden die Pegel der Flüsse in der Nacht auf Sonntag speziell im Mostviertel wieder steigen. Lokal sind Überflutungen und Muren möglich. Vor allem die Ybbs, die Erlauf und die Pielach dürften stark ansteigen. Die Feuerwehr ist jedenfalls einsatzbereit.

Im Wald-, Wein- und Industrieviertel werden die Niederschläge nicht so intensiv sein. Thomas Ehrendorfer vom hydrografischen Dienst erwartet dort daher keine Hochwasserereignisse.

Laut Fahrafellner „kein Grund zur Panik“

„Grund zur Panik“ bestehe entlang der Donau jedenfalls nicht, so Fahrafellner. Seit Samstagvormittag sind 200 Feuerwehrleute im Einsatz. „Für den Hochwasserschutz in der Wachau ist das die Feuertaufe. Notfalls kann der Hochwasserschutz noch bis zu einem Pegel von elf Metern ausgebaut werden“, so Niederösterreichs Landesfeuerwehrkommandant gegenüber noe.ORF.at.

Donau in der Wachau

einsatzdoku.at

Mit kleineren Überschwemmungen sei derzeit nur in den unteren Gemeindebereichen von Melk und Emmersdorf zu rechnen, so Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Aber auch die Sommersiedlungen in Kritzendorf und in Klosterneuburg, die sich im Hochwassergebiet befinden, würden überflutet werden, hieß es. Die örtlichen Feuerwehren seien bereits im Einsatz, sagte Resperger.

Wachaubahn springt für gesperrten Busverkehr ein

Am Samstagabend wird der Busverkehr durch die Wachau eingestellt. Möglicherweise wird ab Sonntag von der BH Krems der gesamte Straßenverkehr in der Region gesperrt. Als Ersatzverkehr springen die Züge der Wachaubahn ein, gaben der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) und die NÖVOG bekannt.

Betroffen von der Sperre sind die Buslinien WL1 und WL2 sowie der Radtramper WL1A. Neben der Wachaubahn wird auch ein Shuttledienst zwischen Melk und Emmersdorf eingerichtet. Dort gelten dann am Sonntag ab Betriebsbeginn auch die Fahrausweise der VOR und VVNB.

Am Freitag waren 300 Feuerwehrleute in den Bezirken Amstetten, Krems und Melk im Einsatz - mehr dazu in Hochwasser: Einsätze in drei Bezirken. Sie konnten ihre Einsätze noch am Abend beenden. In der Nacht hörte der Regen auf, was sich an den Pegeln der Donau-Nebenflüsse bereits bemerkbar machte. Sie sanken wieder etwas, meldete der hydrografische Dienst des Landes.

In Vorarlberg verzeichnete die Feuerwehr in der Nacht auf Samstag 60 Einsätze - mehr dazu in 60 Feuerwehreinsätze wegen Starkregens (vorarlberg.ORF.at).

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