Aufräumen nach Hochwasser beginnt

Nach dem Hochwasser werden die ersten Schäden langsam sichtbar. Speziell im Mostviertel sind nun die Aufräumarbeiten angelaufen. Einige Bewohner dürfen nach Tagen wieder in ihre Häuser zurück.

In Wallsee im Bezirk Amstetten hat sich am Mittwoch die Lage entspannt. Der Wasserpegel sank nach Angaben der Feuerwehr um einen halben Meter. Erste Straßenschilder kamen wieder zum Vorschein. Zahlreiche Keller, Straßen und auch die Kläranlage waren in den vergangenen Tagen überflutet worden. Die Feuerwehr ist mit Großpumpen im Einsatz. Die Aufräumarbeiten werden aber wohl noch Wochen dauern.

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Damm in Wallsee hält

Die Bewohnerinnen und Bewohner sind hochwassererprobt, bereits die Jahrhundertflut hatte 2002 in Wallsee große Schäden hinterlassen. Nun wusste man, was zu tun war. „Wir haben alles auf Tische und Bänke raufgestellt, was wir halt konnten. Einen Teil haben wir zu meiner Tochter gebracht. Kühlschrank, Kühltruhe und Waschmaschine - das haben wir alles ausräumen müssen“, sagte eine Betroffene gegenüber noe.ORF.at.

Der mobile Hochwasserschutz bereitete der Gemeinde am Dienstag große Sorgen. Unter dem anschwellenden Druck des Wassers bogen sich die Schutzwände. Mittels Hubschrauber wurden etwa 500 Kilogramm schwere „Big Packs“ auf den Damm abgeworfen, um ihn zu stabilisieren - mehr dazu in Dämme in Niederösterreich werden verstärkt. „Wenn der nicht gehalten hätte - ich weiß nicht, was da passiert wäre. Wir haben die ganze Zeit gezittert, sind nicht einmal schlafen gegangen, weil wir auch gar nicht konnten“, so eine Betroffene.

Ardagger: Bewohner dürfen in Häuser zurück

In St. Valentin (Bezirk Amstetten) ist bereits seit Wochenbeginn das große Aufräumen im Gange. Nun durften auch die Bewohner in Ardagger in ihre Häuser zurück, sagte Philipp Gutlederer vom Bezirksfeuerwehrkommando. Die dortige Evakuierung sei aufgehoben worden. In Ardagger war laut Gutlederer ein Öltank leckgeschlagen. Das Problem habe man mit Ölsperren jedoch rasch in den Griff bekommen.

Hagsdorf räumt auf

In der kleinen Ortschaft Hagsdorf in der Marktgemeinde Persenbeug-Gottsdorf (Bezirk Melk) wurde am Mittwoch ebenfalls begonnen, die Schäden, die das Hochwasser hinterlassen hat, zu beseitigen. Im Sommer hätte dort ein stabiler Hochwasserschutz errichtet werden sollen. Das aktuelle Hochwasser kam dafür allerdings zu früh. Weil die Bagger für die Baustelle aber schon dort waren, konnte zumindest in aller Schnelle ein provisorischer Schutz gebaut werden.

Der Erdwall war allerdings nicht stabil und wurde vom Wasser durchweicht. 100 Menschen, die dahinter in Hagsdorf wohnen, wurden genauso wie das Vieh von den Bauernhöfen vorsorglich in Sicherheit gebracht - mehr dazu in Plastikdamm schützt Kemmelbach.

Leichtes Aufatmen in der Wachau

Das Schlimmste scheint auch in der Wachau überstanden. Die Pegel sinken, doch die Probleme sind damit noch lange nicht gelöst. Im Gegenteil: Erst jetzt kommt das wahre Ausmaß des Schadens ans Tageslicht. Viele Menschen sind nach wie vor auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen. Teile von Marbach stehen etwa schon seit fast drei Tagen unter Wasser. Bis Mittwochabend sank der Spiegel auf 1,30 Meter. 15 Kilometer flussabwärts, in Emmersdorf, begannen unterdessen bereits die ersten Bewohner mit dem Aufräumen.

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